Initiative Massiver Leichtbau geht in dritte Phase

von Alexander Kirschbaum

Im Juli 2017 ist das Konsortium „Initiative Massiver Leichtbau Phase III“ an den Start gegangen. Ab sofort widmen sich rund 40 Unternehmen aus Europa, Asien und den USA dem Leichtbaupotential von Hybridfahrzeugen und schweren Lkws in Antriebsstrang, Fahrwerk und Getriebe. Die Studienergebnisse werden im Frühsommer 2018 vorliegen.

„Die Reduktion von CO²-Ausstoß und Gewicht im Automobilbau ist für die Automobilindustrie und damit auch für ihre Massivumformer und Stahlhersteller eines der wichtigsten Themen. Gleichzeitig ist die Zulieferkette für massivumgeformte Komponenten arbeitsteilig und sehr lang, sodass eine gemeinsame Weiterentwicklung für mehr Innovationen unbedingt notwendig geworden ist“, erläutert Dr. Hans-Willi Raedt, Vice President Advanced Engineering der Hirschvogel Automotive Group und Sprecher des Konsortiums für die Massivumformer.

"Handfeste Wettbewerbsvorteile" für Stahlhersteller

2013 haben sich daher zunächst 24 Unternehmen der Massivumformung und der Stahlherstellung in der „Initiative Massiver Leichtbau“ zusammengeschlossen, um aufzuzeigen, welche Beiträge die Massivumformung zum automobilen Leichtbau leistet. Experten aus beiden Branchen haben sich der Frage gestellt, wie einzelne Bauteile durch werkstoff- und fertigungstechnische sowie konstruktive Maßnahmen leichter werden können – von der Kurbelwelle über Getriebewellen und Zahnräder bis hin zur Schraube. Bei den erfolgreich optimierten Bauteilen eines Mittelklasse-Pkw in Projektphase I konnten die Leichtbauideen das Gewicht um durchschnittlich 10 Prozent senken und 42 kg Gewicht einsparen. Bei einem leichten Nutzfahrzeug in Projektphase II waren es sogar 99 kg.

„Wir haben gezeigt, dass moderne Stahlwerkstoffe in der Schmiedetechnologie einen entscheidenden Beitrag zu den Leichtbauanforderungen der Fahrzeugindustrie leisten. Beide Studien belegen, dass neue Ideen ganz handfeste Wettbewerbsvorteile gegenüber konkurrierenden Fertigungsverfahren und Werkstoffen schaffen“, so Dr. Thomas Wurm, Leiter Technische Kundenberatung und Anwendungsentwicklung bei der Georgsmarienhütte GmbH sowie Sprecher für die Stahlhersteller.

Die Zusammenarbeit der Initiative unter Federführung des Industrieverbands Massivumformung e. V. und des Stahlinstituts VDEh wird nun in der Projektphase III mit rund 40 internationalen Partnern weitergeführt. Untersucht wird u. a. das Leichtbaupotenzial massiv umgeformter Komponenten in Antriebsstrang und Fahrwerk eines Hybrid-Pkw, eine Fahrzeuggattung, die in den nächsten Jahren bis zur vollständigen Elektrifizierung der Pkw stark wachsende Bedeutung erlangen wird.

Quelle: Industrieverband Massivumformung  Bildtext: Rund 40 Unternehmen erforschen gemeinsam, wie massivumgeformte Bauteile aus Stahl im Fahrzeugbau innovativ eingesetzt werden können. (Foto: Industrieverband Massivumformung)

 

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