Industriemetalle: Stimmung an den Metallmärkten kippt

von Angelika Albrecht

Die in diesem Jahr tendenziell gute Stimmung an den Industriemetallmärkten – Kupfer notierte am Freitag aufgrund der zunächst ausgebliebenen Zollankündigungen der Trump-Administration gegen China zwischenzeitlich auf einem 2-Monatshoch bei über USD 9.350 je Tonne – erhielt zu Wochenbeginn einen herben Dämpfer: Die offiziellen Einkaufsmanagerindizes aus China enttäuschten deutlich. Dies mag zwar nach Einschätzung unseres China-Analysten auch eine Folge des frühen Neujahrsfestes sein, nährt aber die Befürchtung, dass sich das robuste Wachstum der chinesischen Wirtschaft im Jahresschlussquartal wohl nicht fortsetzen wird. Damit dürften die Marktteilnehmer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden sein. Denn was nützt die Freude darüber, dass es (ohne eine schnelle und massive Zollrunde) nicht noch schlimmer kommt, wenn die Nachfrage im wichtigsten Absatzmarkt schwächelt. Ab heute sind die Märkte in China für eine Woche geschlossen, was die Gefahr größerer Preisausschläge erhöht.

Ohnehin bleiben die Zölle auf der Tagesordnung: Kupfer, Aluminium und Stahl wurden gestern von US-Präsident Trump in einer Rede noch einmal explizit aufgelistet. Auch wenn Stahl- und Aluminiumimporte aus China und der EU bereits in der ersten Amtszeit teilweise mit Zöllen belegt wurden, schüren die jüngsten Äußerungen erneut die Angst vor einem eskalierenden Handelskrieg: Der Kupferpreis notiert am Morgen nur noch knapp über der Marke von 9.000 USD je Tonne.

Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

 

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