Industriemetalle: Preise steigen dank einseitiger Wahrnehmung

Frankfurt/M. - Industriemetalle: Wie Commerzbank Research mitteilt, hat Kupfer seinen Aufwärtstrend wieder aufgenommen und die Verluste von Ende letzter Woche zum Großteil wettgemacht. Zum Wochenausklang handelt es bei knapp 5.900 USD je Tonne. Zink und Blei haben sich in dieser Woche ebenfalls verteuert. Offensichtlich schenken die Marktteilnehmer positiven Nachrichten mehr Gehör als negativen. So führte gestern die Mitteilung Chinas, den Virusausbruch in Peking unter Kontrolle zu haben, zu merklich steigenden Preisen.

Den weiterhin recht hohen wöchentlichen US-Arbeitslosenzahlen wurde dagegen weniger Beachtung zuteil. Auch scheint es keine Rolle zu spielen, dass US-Präsident Trump abermals härtere Töne gegenüber China angeschlagen hat.

Eisenerz: Unterbrechung der Eisenerzproduktion in Brasilien aufgehoben

Commerzbank berichtet, in Brasilien habe der weltweit größte Eisenerzproduzent die Erlaubnis erhalten, die Produktion im „Itabira“-Minenkomplex schrittweise wieder aufzunehmen, nachdem er neue Maßnahmen gegen das Coronavirus ergriffen hat. Die Produktion stand damit „nur“ knapp zwei Wochen still und nicht so lange wie zunächst befürchtet. Entsprechend gab das Unternehmen bekannt, nur weniger als 1 Mio. Tonnen Eisenerz verloren zu haben.

Während der Produktionsverlust also relativ klein ausfiel, ist der Eisenerzpreis in Singapur gemessen am meist-gehandelten Futures-Kontrakt nur leicht gefallen. Er hält sich noch bei rund 100 USD je Tonne und hat somit noch nicht alle Gewinne seit der Produktionsunterbrechung in Brasilien wieder abgegeben.

Offenbar werden neue Produktionsausfälle befürchtet, da die Behörden jetzt die Corona-Maßnahmen des Produzenten in anderen Minen untersuchen. Die aktuell betroffenen Minen im nördlichen Bundesstaat Para machen rund 35% der gesamten Produktion des Unternehmens aus, während der „Itabira“-Minenkomplex im weiter südlich gelegenen Bundesstaat Minas Gerais für etwa 10% der Produktion steht.

Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: fotolia

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