Industriemetalle: Preise auf Erholungskurs

von Angelika Albrecht

Nach den Feiertagen in China sind seit gestern dort die Märkte wieder geöffnet. An der SHFE in Shanghai zeigen sich die Metallpreise großteils schwächer. Wie die Commerzbank berichtet, legt Eisenerz an der DCE in Dalian immerhin etwas zu. An der LME in London erholen sich die Metallpreise dagegen von ihrem vorherigen Absturz. Aluminium handelte gestern Morgen zeitweise wieder oberhalb der Marke von 3.000 USD je Tonne, Zink hat die Marke von 4.000 USD je Tonne zurückerobert, und Kupfer als größter Gewinner steigt um knapp 2% auf 9.650 USD je Tonne.

Die Preise setzen damit ihren Anstieg von vorgestern fort und profitieren nach Ansicht von Commerzbank Research in erster Linie vom schwächeren US-Dollar im Zuge der Fed-Sitzung. Daneben unterstützen offenbar Medienberichte aus China, wonach die chinesische Führung versprochen hat, die Wachstumsziele zu erreichen, ohne die Null-Covid-Strategie aufzugeben. Die Rohstoffspezialisten der Commerzbank erwarten, dass in den nächsten Wochen konkrete Maßnahmen ergriffen werden, um der Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Der Nachrichten- und Datenanbieter SMM geht darüber hinaus davon aus, dass der Corona-Ausbruch in Shanghai diesen Monat unter Kontrolle gebracht wird und sich das wichtige Wirtschaftszentrum vollständig erholt.

Die LME hat vorgestern bekannt gegeben, ab sofort kein Blei aus Russland mehr in ihren Lagerhäusern zu akzeptieren. Sie setzt damit EU-Regularien im Zuge der Sanktionen gegen Russland um. Dieser Schritt ist allerdings eher symbolischer Natur. Im LME-System befindet sich derzeit kein russisches Blei und es ist ohnehin nur eine russische Bleimarke zum Handel an der LME zugelassen. Der Bleipreis ist auf die Meldung hin gestern dennoch merklich gestiegen.


Quelle: Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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