Industriemetalle: Gute Stimmung, aber schwache Daten

Frankfurt/M. - Die Stimmung der Marktteilnehmer hat sich laut Commerzbank über das Wochenende aufgehellt, da das Coronavirus in vielen Ländern offenbar erfolgreich eingedämmt werden kann und die Lockdown-Maßnahmen gelockert werden. Die Commerzbank sieht die positive Stimmung in festen Aktienmärkten und in steigenden Metallpreisen. Letztere lassen sich offensichtlich nicht von den Ölpreisen mit nach unten ziehen.

Nachdem der LME-Industriemetallindex in der letzten Woche leicht nachgegeben hat, ziehen die Metalle zum Wochenauftakt spürbar an: Kupfer verteuert sich um 2% auf rund 5.250 USD je Tonne, der höchste Wert seit Mitte März. Nickel legt um 1,5% auf gut 12.400 USD je Tonne zu.

Die Preise profitieren allerdings nur von der guten Stimmung. Denn die „harten“ Daten rechtfertigen nach Ansicht der Commerzbank nicht den Preisanstieg. So wies auch der globale Nickelmarkt zu Beginn des Jahres einen Angebotsüberschuss auf. Wie die International Nickel Study Group (INSG) am Freitag berichtete, belief sich der Überschuss im Januar und Februar zusammen auf 27,3 Tsd. Tonnen. Zur selben Zeit im Vorjahr gab es noch ein kleines Defizit. Der hohe Überschuss jetzt kommt in erster Linie durch eine schwache Nachfrage zustande, die die INSG mit -6,5% gegenüber Vorjahr angibt. Zugleich ist das Angebot um 1,8% gestiegen.

Auch am globalen Kupfermarkt wandelt sich das Bild: Daten der International Copper Study Group (ICSG) zufolge war der Markt im Januar nahezu ausgeglichen. Im Vorjahr bestand aber noch ein hohes Defizit. Wie die Nickelnachfrage ist auch die Kupfernachfrage gefallen, wenn auch nur leicht, wohingegen das Angebot deutlich ausgeweitet wurde. Die für letzte Woche angesetzten Frühjahrstagungen der International Study Groups wurden abgesagt und bislang wurden auch keine neuen Schätzungen zu Angebot und Nachfrage für dieses Jahr veröffentlicht.

QuelleCommerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

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