Industriemetalle: Globaler Aluminiummarkt zu Jahresbeginn reichlich versorgt

von Angelika Albrecht

Wie die Commerzbank berichtet, informierte das International Aluminium Institute (IAI) vorgestern darüber, dass die globale Aluminiumproduktion im März gegenüber Vorjahr um 1,5% auf 5,69 Mio. Tonnen bzw. 183,6 Tsd. Tonnen pro Tag gefallen sei. Die Produktion auf Tagesbasis war allerdings die höchste seit acht Monaten.

Der Rückgang im Vorjahresvergleich ist den IAI-Daten zufolge fast ausschließlich auf China zurückzuführen (-2,1%). Das Nationale Statistikbüro (NBS) hatte Anfang der Woche aber einen Anstieg der chinesischen Aluminiumproduktion gemeldet. Die Diskrepanz zwischen dem IAI und dem NBS findet sich in der Ausgangsbasis wieder: Das IAI hat die chinesische Produktion im März 2021 höher angesetzt als das NBS. Beim März-Wert in diesem Jahr sind sich beide hingegen einig.

Der Anstieg der chinesischen Produktion resultiert laut Industriekreisen unter anderem auf der Wiederinbetriebnahme vormals stillgelegter Kapazitäten. Die Produktion soll im April weiter steigen, da die Gewinnmargen gut sind und sich die Energieversorgung verbessert.

Gemäß der monatlichen Mitteilung des World Bureau of Metal Statistics (WBMS) war der globale Aluminiummarkt in den ersten beiden Monaten des Jahres reichlich versorgt: Das WBMS setzt einen Angebotsüberschuss von 342 Tsd. Tonnen an. Zwar ist den WBMS-Daten zufolge die Produktion um 0,4% im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum gefallen, der Rückgang der Nachfrage war mit -4% aber wesentlich ausgeprägter. China spielte hierbei die Hauptrolle, wo sich die Restriktionen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bemerkbar machten. Die Einschätzung des WBMS deckt sich allerdings nicht mit der Preisentwicklung.

Die Rohstoffexperten der Commerzbank sind jedoch der Ansicht, dass der Aluminiummarkt inzwischen angespannter ist, da der Ukraine-Krieg und die Folgen daraus den Markt durcheinander gewirbelt haben. Das Angebot aus Russland dürfte mittlerweile eingeschränkt sein.


Quelle: Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild:  aluminum-foil/pixabay (Foto: analogicus)

Zurück