Industriemetalle: Drosselung der Aluminiumproduktion in China
von Angelika Albrecht
Wie die Commerzbank berichtet, haben die Industriemetallpreise gestern, 5.1.22, ein ähnliches Handelsmuster hingelegt wie am Vortag: Anfängliche Verluste wurden im Tagesverlauf aufgeholt und teilweise in Gewinne umgekehrt. Angeführt wurde der Sektor von Aluminium, das zeitweise um über 3% auf 2.930 USD je Tonne gestiegen ist.
Dies ist bei den Aluminiumpreisen der höchste Stand seit Ende Oktober. Die Commerzbank hatte vor kurzem bereits über Produktionskürzungen in Europa und damit verbunden über eine angespannte Angebotslage am Aluminiummarkt berichtet. Nun könnte auch in China die Aluminiumproduktion (weiter) gedrosselt werden. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet unter Berufung auf ein chinesisches Nachrichtenportal, dass mehrere Provinzen die Strompreise für energieintensive Industrien per 1. Januar deutlich angehoben haben. Darunter die Provinz Yunnan, wo die Preise für Spitzenlast demnach um bis zu 70% erhöht wurden. In Yunnan wird viel Aluminium produziert.
Laut Einschätzung des Zentrums für Energiewirtschaft an der Universität Xiamen wird dies zu einer Rationierung der Produktion in den betroffenen Provinzen führen.
Ein Industriemetall, das es gestern nicht geschafft hat, sich in den positiven Bereich vorzuarbeiten, ist Kupfer. Heute Morgen, 6.1.22, fällt es unter 9.600 USD je Tonne zurück, wozu wohl das falkenhafte Fed-Sitzungsprotokoll beiträgt. Im Zuge dessen sind nicht nur die Aktienmärkte spürbar gefallen, sondern auch Sorgen aufgekommen, dass durch eine straffere Geldpolitik die Nachfrage nach Rohstoffen beeinträchtigt werden könnte. Hinzu kommt die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus, die ebenfalls zu Nachfragesorgen führt.
Quelle: Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia