Industriemetalle: China vor der Freigabe von Staatsreserven

von Angelika Albrecht

Wie die Commerzbank mitteilt, haben die Metallpreise am 10.6. nach den US-Inflationsdaten ihre Verluste aufgeholt und teilweise sogar ins Plus gedreht. Auch am Morgen des 11.6. zeigen sie sich von ihrer freundlichen Seite.

Dabei ignorieren sie Meldungen aus China. Denn Insider-Kreisen zufolge werden die chinesischen Behörden in Kürze Staatsreserven von Metallen freigeben, um die Rohstoffpreise abzukühlen. Angeboten werden sollen demnach Kupfer, Aluminium und Zink. Das Material kann bis zum Ende des Jahres auf Monatsbasis in bestimmten Mengen angefordert werden.

Mit diesem Schritt wirken die Behörden auch der physischen Knappheit entgegen, die aktuell gerade bei Aluminium zu beobachten ist. In zwei großen Aluminium produzierenden Provinzen Chinas wurde zuletzt die Energiezuteilung rationiert, was zu Angebotsausfällen geführt haben dürfte. Die Commerzbank meint, die Freigabe von Staatsreserven könnte die Aluminiumpreise belasten. Ursprünglich war von 500 Tsd. Tonnen die Rede. Die Nachrichtenagenturen Reuters und Bloomberg verweisen am 11.6. aber auf eine Ausarbeitung des unabhängigen Research-Instituts CRU, wonach es sogar 800-900 Tsd. Tonnen werden könnten.

An der SHFE in Shanghai stieg am 11.6. der Aluminiumpreis allerdings deutlich auf 19.000 CNY je Tonne (umgerechnet rund 2.970 USD). Er liegt damit noch gut 7% unter seinem 13-Jahreshoch von Anfang Mai. An der LME in London kostet eine Tonne Aluminium 2.500 USD, etwa 4% weniger als im Hoch vor gut einem Monat.

Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

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