Industriemetalle: Blick auf den Kupfer- und Nickelmarkt

von Angelika Albrecht

Die Commerzbank meint, die Abwesenheit der chinesischen Marktteilnehmer in dieser Woche habe an den Metallmärkten bei den Preisen kaum Spuren hinterlassen: Kupfer beispielsweise hält sich weiterhin knapp unter seinem 7-Monatshoch von 9.500 USD je Tonne.

Neben den Hoffnungen auf Chinas Nachfrage stützen jedoch schlechte Nachrichten zur (künftigen) Angebotsentsentwicklung den Preis. Noch immer werden aus Peru Produktionsbehinderungen in Folge der politischen Proteste gemeldet.

Darüber hinaus meldete der größte chilenische Produzent enttäuschende Produktionszahlen für letztes Jahr, während ein anderer Großproduzent zwar eine deutliche Steigerung für letztes Jahr ankündigte, aufgrund der unsicheren politischen Rahmenbedingungen seine künftigen Projekte aber auf Eis legte. Angebotssorgen schürte aber auch der Zehn-Jahresausblick der chilenischen Kupferkomission Cochilco: Sie stellte zwar nach dem Rücksetzer von 5% im Jahr 2022 für dieses und nächstes Jahr eine deutliche Erholung der Produktion in Aussicht. Zudem soll der globale Kupfermarkt 2023 und 2024 Angebotsüberschüsse von 160 Tsd. bzw. 360 Tsd. Tonnen aufweisen. Der Hochpunkt der Produktion würde aber erst später erreicht (2030 statt 2028) und läge auch niedriger. Zur Erinnerung: Chile stemmt rund ein Viertel der globalen Kupferminenproduktion.

Nickel

Die Nickelpreise, die in der ersten Januarhälfte gegen die allgemein positive Markttendenz abgesackt waren, haben sich in der laufenden Woche wieder etwas erholt: Nachdem die International Nickel Study Group (INSG) letzte Woche noch für November von einem überversorgten Markt berichtet und für die ersten elf Monate einen Angebotsüberschuss von 90 Tsd. Tonnen ausgewiesen hatte, trüben nun die neuen Produktionsprognosen des größten Anbieters von hochwertigem Nickel aus Russland, der für 10% des globalen Nickelangebots steht, die Angebotsperspektiven: Nach einem deutlichen Produktionsplus von 13% im Vorjahr wird mit einem Rückgang zwischen 2% und 7% gerechnet. Maßgeblich seien verspätete Instandhaltungsarbeiten. Die INSG hatte im Oktober für das laufende Jahr zwar einen Angebotsüberschuss in Höhe von 171 Tsd. Tonnen in Aussicht gestellt, sah aber auch damals schon den Überschuss primär bei Nickel der Klasse II.

Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

 

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