Industriemetalle: Angebotsüberschüsse im ersten Halbjahr

Frankfurt/M. - Die Commerzbank berichtet in ihrem Rohstoffreport, nach der Veröffentlichung des Fed-Sitzungsprotokolls seien wegen des festeren US-Dollars und wegen schwächerer Aktienmärkte die Rally der Metallpreise am 20.8. zunächst ausgebremst worden. Die Fed warnte jedoch vor zu großem Optimismus hinsichtlich der wirtschaftlichen Erholung, solange das Coronavirus nicht eingedämmt sei.

Kupfer fiel um 1% auf ein aber noch immer sehr hohes Niveau von 6.600 USD je Tonne. Auch alle anderen Metalle gaben moderat nach. Laut Commerzbank war vorgestern, am 19.8., der LME-Industriemetallindex erstmals seit 16 Monaten auf über 3.000 Punkte gestiegen. Von seinem Tief im März hat der Index um 35% zugelegt. Das World Bureau of Metal Statistics (WBMS) hat vorgestern für die meisten Metallmärkte im ersten Halbjahr teilweise hohe Überschüsse berichtet. Demnach übertraf am globalen Aluminiummarkt das Angebot die Nachfrage um 1,34 Mio. Tonnen. Bei Zink belief sich der Überschuss auf 177 Tsd. Tonnen, bei Blei auf 36 Tsd. Tonnen. Am Nickelmarkt wurde er auf 31 Tsd. Tonnen taxiert.

Angebotsdefizite sah WBMS dagegen im ersten Halbjahr bei Kupfer (155 Tsd. Tonnen) und Zinn (17,4 Tsd. Tonnen). Aktuell und in den nächsten Tagen veröffentlichen die International Study Groups ihre Bilanzdaten zu den jeweiligen Metallmärkten. Die Commerzbank meint, sie dürften von der Tendenz her gleich ausfallen, sich jedoch in der Höhe unterscheiden. Darauf deuten deren Daten der ersten vier bzw. fünf Monate des Jahres hin.
Daneben gibt das International Aluminium Institute Daten zur globalen Aluminiumproduktion bekannt. Diese dürfte weiter auf einem sehr hohen Niveau gelegen haben, nachdem China bereits für Juli eine rekordhohe Produktion gemeldet hatte. Die in vielen Fällen hohen Angebotsüberschüsse sind nach Ansicht der Commerzbank nicht in den Metallpreisen reflektiert.


Quelle
Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

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