Immer das passende Material im Stanzwerkzeugbau

Wolfurt (A) - Im Stanzwerkzeugbau gibt es verschiedene Anforderungen an die verwendeten Schnittstähle. Meusburger  verfügt über eine große Auswahl an NE-Erodierblöcken, die ein großes Spektrum an Materialien abdeckt – vom klassischen Durchhärterstahl über Schnellarbeitsstähle und pulvermetallurgische Stähle bis hin zu Hartmetall. Die Erodierblöcke werden hauptsächlich zur Herstellung von Schneidstempeln und Matrizen eingesetzt und sind in geglühter sowie gehärteter Ausführung ab Lager erhältlich. Die Stärken der Erodierblöcke sind perfekt auf die Platten der standardisierten Stanzgestelle von Meusburger abgestimmt.

Allgemeine Anforderungen an Schnittstähle

Die Härte und der Verschleißwiderstand sowie die Zähigkeit sind zwei der wichtigsten Kriterien bzw. Anforderungen bei der Auswahl des passenden Schnittstahls. Da diese Materialeigenschaften meistens gegenläufig sind, müssen in der Praxis oftmals Kompromisse geschlossen werden. Dies erfolgt üblicherweise über die Gebrauchshärte beziehungsweise durch eine gezielte Oberflächenbehandlung. Ein Vergleich der verschiedenen Schnittstähle in Bezug auf Verschleißwiderstand und Zähigkeit ist in der Abbildung ersichtlich.

Die Auswahl des Schnittstahls sowie dessen Gebrauchshärte hängen hauptsächlich von der Dicke und Festigkeit des zu schneidenden Materials ab. Je größer die Dicke und Festigkeit des Bandmaterials, desto höher sind die Belastungen der Aktivteile des Werkzeuges. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Schnittstähle aus dem Sortiment von Meusburger.

Durchhärterstahl

Als der „Klassiker“ im Stanzwerkzeugbau gilt der Stahl 1.2379. Dieses Material wird auch als ganze Schnittplatte eingesetzt, da es eine sehr gute Maßhaltigkeit nach dem Härten aufweist. Grundsätzlich wird es bei mittleren Festigkeiten (bis ca. 400 N/mm²) des Bandmaterials eingesetzt. Die Gebrauchshärte liegt bei ca. 60-62 HRC.

Der Schnellarbeitsstahl 1.3343 (HSS) wird als Standardmaterial für Matrizen und Schneidelemente verwendet. Gegenüber dem Material 1.2379 weist er eine höhere Verschleißfestigkeit und Härte auf. Er wird für mittlere Festigkeiten (bis ca. 500 N/mm²) des Bandmaterials und vor allem bei dickeren Blechstärken eingesetzt. Die Gebrauchshärte liegt bei ca. 63-65 HRC.

Pulvermetallurgische Stähle

Pulvermetallurgische Stähle haben ein homogenes Gefüges und weisen eine sehr hohe Zähigkeit auf.
Das Material 1.3344 PM (PM23) wird für Matrizen und Schneidstempel mit höheren Belastungen genutzt. Besonders für Bandmaterialien mit Festigkeiten ab ca. 600 N/mm² wird es gerne verwendet. Die Gebrauchshärte liegt bei ca. 63-65 HRC.

Der pulvermetallurgische Stahl M V10 PM mit 10% Vanadium wird für Matrizen und Stempel mit höchsten Belastungen eingesetzt. Aufgrund des sehr homogenen Gefüges besitzt er beste Kantenstabilität, auch bei Bauteilen mit komplexen Geometrien. Optimal eignet sich der M V10 PM für Bandmaterialien mit sehr hohen Festigkeiten (ab ca. 800 N/mm²) und für Materialien, die einen hohen abrasiven Verschleiß verursachen (z.B. NIROSTA). Die Gebrauchshärte liegt bei ca. 61-63 HRC.

Der neueste pulvermetallurgische Stahl bei Meusburger ist der M W10 PM mit rund 10% Wolfram. Dieser findet Verwendung bei Matrizen und Stempeln mit höchsten Belastungen. Neben sehr guter Kantenstabilität bietet der M W10 PM eine hohe Druckbelastbarkeit. Er wird für Festigkeiten des Bandmaterials ab ca. 800 N/mm² und dicken Blechstärken eingesetzt. Ideal geeignet ist er für Materialien, die für adhäsiven Verschleiß anfällig sind (z.B. Aluminium, Aluminium-Kupfer-Legierungen, Messing). Die Gebrauchshärte liegt bei ca. 66-68 HRC.

Hartmetall

Die korrosionsbeständige Universal-Hartmetallsorte CF-H40S+ bietet den idealen Kompromiss zwischen Härte und Bruchzähigkeit bei hoher Kantenstabilität. Durch die maximale Verschleißbeständigkeit sind höchste Standzeiten von Matrize und Stempel garantiert. Das Metall wird bei Bandmaterialien mit höchster Festigkeit eingesetzt.

Erodierblöcke mit integriertem Startloch

Beim Drahterodieren ist ein Startloch im Erodierblock vorteilhaft, da sonst die Erodierkontur nicht optimal festgelegt werden kann. Außerdem führt es zu hohem Verschleiß, wenn der Draht von der Seite herangeführt wird. Bei Meusburger können deshalb die NE-Erodierblöcke mit bis zu 10 individuell positionierbaren Startlöchern versehen und bestellt werden. Die Konfiguration erfolgt ganz einfach in den Meusburger Shops.

Meusburger bietet für jede Anforderung die passende Lösung.


Über Meusburger

Das Unternehmen Meusburger ist Marktführer im Bereich hochpräziser Normalien. Weltweit nutzen Kunden die Vorteile der Standardisierung und profitieren von über 55 Jahren Erfahrung in der Bearbeitung von Stahl. Das Produktportfolio reicht von hochpräzisen Normalien und ausgesuchten Produkten für den Werkstattbedarf über Heißkanal- und Regeltechnik bis hin zur Wissensmanagement-Methode WBI und zu Lösungen für eine effiziente Unternehmenssteuerung im Bereich ERP/PPS-Software. Dies alles macht Meusburger zum zuverlässigen und globalen Partner für den Werkzeug-, Formen- und Maschinenbau.

Quelle und Bilder: Meusburger Georg GmbH & Co KG

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