Netzentgelte: Stahlindustrie braucht dauerhafte Lösung statt Flickwerk
von Hubert Hunscheidt

Doch schon jetzt ist klar: Die Netzausbaukosten werden weiter steigen. „Ohne einen verlässlichen Mechanismus drohen die Stromkosten in den Folgejahren massiv zu steigen – ein eklatanter, sich verstetigender Standortnachteil, der die industrielle Basis Deutschlands weiterhin massiv gefährdet“, warnt Rippel.
„Schon heute bedeutet jeder Monat ohne Zuschuss für die Stahlindustrie über 20 Millionen Euro zusätzliche Kosten“, erläutert die Stahlverbandschefin. Deshalb setzt sich die Wirtschaftsvereinigung Stahl dafür ein, die Entlastung schon in diesem Jahr wirken zu lassen. „Im Koalitionsvertrag ist eine sofortige Reduzierung der Netzentgelte angekündigt – im Klima- und Transformationsfonds sind entsprechende Mittel verfügbar. Für uns ist deshalb schlicht nicht nachvollziehbar, warum keine Ad-hoc-Maßnahme zur Entlastung noch in diesem Jahr 2025 vorgesehen ist“, kritisiert Rippel. „Die Bundesregierung muss jetzt die Weichen für eine strukturelle und dauerhafte Reduzierung der Netzentgelte stellen. Alles andere setzt unseren Industriestandort aufs Spiel und gefährdet den Umbau zur Klimaneutralität.“
Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl / Foto: Petra Dirscherl pixelio.de