ifo: Weltwirtschaft kühlt spürbar ab

von Hans Diederichs

Der vom Münchner ifo-Institut erhobene Index für die Weltwirtschaft hat sich eingetrübt. Nach 95,9 Zählern im Vorquartal liegt der Indikator mit 89,6 nun spürbar unter seinem langfristigen Durchschnitt von 96,1 Punkten.

Die Lagebeurteilungen verschlechterten sich nur geringfügig, aber die Erwartungen sind deutlich weniger positiv als im Vorquartal. Die drängendsten wirtschaftlichen Probleme sind den Experten zufolge eine unzureichende Nachfrage und mangelndes Vertrauen in die Politik der Regierungen. Die Weltwirtschaft wächst nur mäßig.

Das Wirtschaftsklima verschlechterte sich in nahezu allen Regionen. Ausnahmen bildeten lediglich Ozeanien und die GUS-Staaten. Dort stabilisierte sich der Klimaindex auf einem niedrigen Niveau. In Europa und Nordamerika liegt der Indikator trotz der Eintrübung über seinem langfristigen Durchschnitt, in Asien, Lateinamerika, im Nahen Osten und Afrika jedoch deutlich darunter.

Das wirtschaftliche Klima in Europa, Nordamerika und Lateinamerika trübte sich vor allem aufgrund der weniger positiven Konjunkturerwartungen ein. Dagegen waren in Asien, im Nahen Osten und Afrika beide Komponenten des Indikators, also Lage und Erwartung, für die Verschlechterung ausschlaggebend.

Weniger Experten als noch vor drei Monaten erwarten einen Anstieg der langfristigen Zinsen im Laufe der nächsten sechs Monate, vor allem in den USA. Der US-Dollar gilt weiterhin als leicht überbewertet. Dennoch erwarten die Befragten im Durchschnitt aller Länder eine weitere Aufwertung des US-Dollar im Laufe der nächsten sechs Monate.

Quelle: ifo-Institut; Vorschau-Foto: fotolia

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