2018 Rekordjahr für italienische Investitionsgüterindustrie

Cinisello Balsamo - Der Umsatz der italienischen Investitionsgüter-Industrie erreichte 2018 mit 49,4 Milliarden Euro einen Rekord. Der Umsatz der Hersteller von Investitionsgütern lag damit 6% über dem des Vorjahres. Damit setzt die Industrie ihren im Jahr 2014 begonnenen positiven Trend fort.

Die Angaben beruhen auf den von der Statistikgruppe FEDERMACCHINE ermittelten Daten. Demzufolge basiert das Ergebnis vor allem auf dem ausgezeichneten Verlauf des Inlandsmarkts und der lebhaften Nachfrage nach Investitionsgütern. Gemäß den statistischen Angaben ist der Inlandsverbrauch in 2018 um 10% auf 26,5 Milliarden gestiegen.

Die produzierende Industrie in Italien erzielte im Inland eine Umsatzsteigerung um 10,3% auf 16,4 Milliarden Euro. Der Import erreichte 10,1 Milliarden Euro, was eine Steigerung von 9,6% gegenüber 2017 bedeutet.

Der Export stieg um 3,9% gegenüber dem Vorjahr auf 33 Milliarden. Die Hauptabsatzmärkte für italienische Investitionsgüter waren in den ersten 9 Monaten 2018: Deutschland (+4,7%), USA (+22,6%), Frankreich (+3,7%), China (-6,1%), und Spanien (+17,6%).

Für das Jahr 2019 prognostiziert FEDERMACCHINE eine leichte Abschwächung. Der Umsatz werde bei 49,1 Milliarden Euro stagnieren (-0,7%), belastet durch den rückläufigen Absatz der italienischen Hersteller auf dem Inlandsmarkt, der sich voraussichtlich um 3,3%, auf 15,9 Milliarden verringert. Der Export wird den Trends zufolge um 0,6%, auf 33,2 Milliarden ansteigen. Der italienische Verbrauch an Investitionsgütern wird um 2,5% auf 25,8 Milliarden sinken.

Laut Sandro Salmoiraghi, Präsident von FEDERMACCHINE, ist die für 2019 erwartete Verlangsamung zum Teil eine Folge des Rekordjahres, zum Teil eine Konsequenz der wirtschaftlich und politisch unsicheren Situation. Zu den komplizierten internationalen Verhältnissen gesellt sich die unklare Haltung der italienischen Regierung im Bereich der Industriepolitik. Dies hemmt Investitionen wie die Anschaffung von Maschinen und Produktionstechnologien.

Sandro Salmoiraghi hofft, dass die italienische verarbeitende Industrie weiterhin in neue Maschinen und Technologien 4.0 investiert und die Unternehmen den Digitalisierungsprozess fortführen, der in den letzten Jahren angelaufen ist. Seinen Aussagen zufolge hat die italienische Nachfrage nach Investitionsgütern stetig zugenommen, ihr Wert liegt heute 60% höher als vor 8 Jahren.

"Das zweitgrößte Land im Bereich der verarbeitenden Industrie in Europa benötigt – um es auch in Zukunft zu bleiben – ein solides industrielles Gefüge mit Unternehmen, die in der Lage sind, Innovationen auf allen Ebenen der Produktionskette zu entwickeln und einzusetzen. Nur so können wir weiterhin eine wichtige Rolle auf hohem Niveau im internationalen Kontext spielen und auch in Italien Fachwissen, Produktionsstrukturen und somit Arbeit erhalten.“

Der Präsident von FEDERMACCHINE appelliert an die italienische Regierung, Maßnahmen zu ergreifen, die den Unternehmen Anreiz bieten, in ihre Wettbewerbsfähigkeit zu investieren, insbesondere in neue Technologien und in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. Dazu zählen auch entsprechende Abschreibungsmöglichkeiten für
notwendige Aktualisierungs- und Modernisierungen sowie für die erforderlichen Aus- und Weiterbildungen im Bereich 4.0, von denen auch klein- und mittelständischen Betriebe profitieren müssen.

Auch in Italien haben Unternehmen der Investitionsgüterindustrie große Schwierigkeiten qualifiziertes Personal zu finden, das sich mit den modernen Technologien auskennt, die in den Produktionsstätten entwickelt und eingesetzt werden. Dafür sind Mittel zur Fortbildung des vorhandenen Personals erforderlich, aber auch ein Schul- und Hochschulsystem, das auf die neuen Erfordernisse vorbereitet.

Quelle: FEDERMACCHINE Federazione nazionale delle associazioni di produttori di beni strumentali e loro accessori destinati allo svolgimento di prodessi manifatturieri dell´industria dell´artigianato
und  SOFIMU SRL (Società del gruppo UCIMU)

Vorschaubild: fotolia

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