1. Industriedialog Ost in Magdeburg

von Alexander Kirschbaum

Die Ostbeauftragte der Bundesregierung und Parlamentarische Staatssekretärin, Iris Gleicke, veranstaltet heute in Kooperation mit dem Heringsdorfer Kreis, dem Zusammenschluss der ostdeutschen Industrie- und Handelskammern, den 1. Industriedialog Ost in Magdeburg. Der Industriedialog Ost ist eine von der Ostbeauftragten initiierte Konferenzreihe, die sich den Perspektiven und besonderen Herausforderungen der Industrie in den neuen Bundesländern widmet.

Gleicke: "Der wirtschaftliche Aufholprozess ist ins Stocken geraten, weil wir im Osten einen strukturellen Nachteil gegenüber dem Westen haben: Uns fehlen die Großunternehmen und -konzerne mit ihren starken Forschungsabteilungen. Was wir aber haben, ist eine leistungsfähige, mittelständisch geprägte Industrie, die zwangsläufig der Träger einer weiteren wirtschaftlichen Angleichung und des Aufholprozesses ist. Genau deshalb wollen wir die auf Ostdeutschland zugeschnittene Industrieförderung stärken und weiterentwickeln."

Rahmenbedingungen verbessern

"Um den Standort Deutschland zukunftsfähig auszurichten, müssen zeitnah wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es Unternehmen ermöglichen, den genannten Herausforderungen erfolgreich zu begegnen", betont der Präsident der Industrie- und Handelskammer Magdeburg, Klaus Olbricht. "Beispielsweise ist eine Erhöhung der öffentlichen Investitionen in die Infrastruktur, sei es im Bereich Energie-, Verkehrs- oder Breitbandnetze, gerade für die Industrie in den neuen Bundesländern von zentraler Bedeutung, da sie ein wesentlicher Bestandteil künftigen Wachstums ist."

Die Bedeutung der ostdeutschen Industrie hat seit der starken Konsolidierung nach der Wiedervereinigung wieder deutlich zugenommen. Ihr Anteil an der Wertschöpfung in den ostdeutschen Flächenländern lag 2014 mit 17,3 Prozent sogar über dem Durchschnitt der EU (15 %). Die ostdeutsche Industrie muss sich jedoch großen Herausforderungen, wie dem zunehmenden globalen und technologischen Wettbewerb, der rasant fortschreitenden Digitalisierung und dem absehbaren Fachkräftemangel stellen.

Quelle: BMWi  Vorschau-Foto: Fotolia

Zurück