HWWI-Rohstoffpreisindex steigt im Juli

von Hubert Hunscheidt

Der HWWI-Rohstoffpreisindex stieg im Juli wieder an (+6,3 %), nachdem seit Jahresbeginn ein fallender Trend zu verzeichnen war. Der Index lag allerdings auch im Juli deutlich (-41,6 %) unter dem Wert von Juli 2022.

Maßgeblich getrieben wurde der Anstieg des Gesamtindex durch den Teilindex für Energierohstoffe, der um 7,9 % anstieg. Die beiden anderen Teilindizes hingegen veränderten sich kaum. Der Teilindex für Industrierohstoffe stieg im Juli um 0,4 %, und der Teilindex für Nahrungs- und Genussmittel fiel um 0,2 %.

Teilindex für Energierohstoffe: Preise für Rohöl und Erdgas steigen

Der Subindex für Erdgas stieg im Juli zweistellig, und zwar um 11 %, nachdem seit September 2022 fallende Gaspreise zu beobachten waren. Derzeit liegt der US-Gaspreis in etwa auf dem Niveau vom Herbst 2021 und mit -66,9 % liegt der Subindex sehr deutlich unter den Werten des Vorjahresmonats.

Auch die Rohölpreise verzeichneten entgegen dem seit Jahresbeginn fallenden Trend im Juli wieder einen Anstieg (+7,5 %). Der Subindex für Rohöl lag damit im Juli um 23,3 % unter dem Wert des Vorjahresmonats.

Der Subindex für Kohle stieg im Juli ebenfalls (+2,1 %), allerdings schwächer als die Indizes für Erdgas und Rohöl. Auch dieser Subindex lag mit -67,8 % sehr deutlich unter dem Wert von vor einem Jahr.

Insgesamt stieg der Teilindex der Energierohstoffe im Juli um 7,9 % (Eurobasis: -5,8 %) auf 195,5 Punkte (Eurobasis: 202,4 Punkte).

Wenig Veränderungen bei den Industrierohstoffen

Der Teilindex für Industrierohstoffe stieg im Juli um 0,4 % an, nachdem er im Juni um 0,9 % gesunken war. Er lag um 9,1 % unter dem Wert von Juli 2022.

Verantwortlich für den geringen Anstieg des Industrierohstoffpreis-Teilindex waren die Agrarischen Rohstoffe (Spinnstoffe, Holz, Zellstoff). Der entsprechende Subindex stieg im Juli um 3,2 %, lag allerdings um 19,6 % unter dem Wert des Vorjahresmonats.

Der Subindex für Nichteisenmetalle (-0,3 %) sowie der Subindex für Eisenerz und Stahlschrott (-0,7 %) hingegen sanken leicht.

Der Index für die Industrierohstoffe erreichte im Juli einen Wert von 114,7 Punkten (Eurobasis 118,6). Er sank im Durchschnitt des Monats um 0,4 % (Eurobasis -1,6 %) und lag damit 9,1 % (Eurobasis: -16,3 %) niedriger als ein Jahr zuvor.

Auch beim Index für Nahrungs- und Genussmittel kaum Veränderungen

Der Teilindex für Nahrungs- und Genussmittel sank im Juli gegenüber dem Vormonat leicht um 0,2 %. Er lag damit um 6,9 % unter dem Wert des Vorjahresmonats.

Innerhalb des Index entwickelten sich die Preise allerdings recht unterschiedlich. Während der Subindex für Getreide um 3,8 % und der Subindex für Genussmittel im Juli um 3 % sanken, stieg der Subindex für Ölsaaten und Öle um 8,1 %.

Der Preis für Sojaöl stieg wie bereits im Vormonat deutlich an, und zwar um 21,3 %. Eine Ursache hierfür ist der Rückgang der Anbaufläche um rund 5 % gegenüber dem Vorjahr. Der Preis für Sonnenblumenöl stieg um 14,5 %. Nach wie vor macht sich hier die Angebotsverknappung durch die Lage in der Ukraine bemerkbar. Zudem wird mit einem weltweit steigenden Verbrauch gerechnet. Auch der Preis für Palmöl stieg gegenüber dem Vormonat deutlich an (+13,9 %).

Quelle: Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut gemeinnützige GmbH (HWWI) / Foto: Fotolia

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