Hohe Angebotsrisiken am Kupfermarkt

von Angelika Albrecht

Die Angebotsaussichten für Kupfer sind kurz- wie auch langfristig sehr gemischt. Positiv für das kurzfristige Angebot ist die Nachricht, dass ein 2-tägiger Streik in einer wichtigen Mine in Peru bereits wieder beendet wird. Commerzbank Research weist jedoch darauf hin, dass dies nicht das Resultat einer Einigung der Parteien ist, sondern dem Risiko geschuldet ist, dass der Streik für illegal erklärt wird. Somit besteht durchaus die Gefahr neuer Produktionseinschränkungen zu einem späteren Zeitpunkt, sollte der Disput nicht beigelegt werden.

Angebotsbelastend ist die Nachricht, dass die Regierung in Panama die größte Kupfermine des Landes aufgrund von Protesten aus der Bevölkerung nun gänzlich schließen will. Die Mine stellt schätzungsweise 1% des globalen Kupferminenangebots und fällt daher auf den ersten Blick nicht nennenswert ins Gewicht. Allerdings dürfte das Erzangebot in den kommenden Jahren aufgrund einer stotternden Produktion in Top-Produzentenländern wie Chile und Peru nur schwer mit einer voraussichtlich steigenden Nachfrage mithalten, sodass jegliche Angebotsausfälle den Markt schnell verknappen könnten, was nach Ansicht der Commerzbank Rohstoffexperten den Kupferpreis deutlich nach oben schieben würde.

Insgesamt geriet der Kupferpreis gestern leicht unter Druck, nachdem die Einkaufsmanagerindizes aus China abermals enttäuschten und auf eine holprige Konjunkturerholung hindeuten. Allerdings hielten sich die Verluste in Grenzen, was durchaus auf die hohen Angebotsrisiken zurückzuführen sein dürfte.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Pixabay (copper)

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