Hochöfen laufen trotz Bahnstreik weiter

von Hans Diederichs

 

Die Deutsche Bahn zeige sich vor allem bei zeitkritischen Transporten ihren größten Kunden gegenüber aufgeschlossen. Engpässe in der Versorgung seien daher bisher nicht aufgetreten.

Beim Transport von Fertigware würden die Unternehmen hingegen vor allem auf Lastwagen ausweichen, was die Kosten erhöhe. Der Verband verortete die Mehrbelastung für die Branche auf einen Betrag im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. ThyssenKrupp, der größte deutsche Stahlproduzent, verwies auf die vermehrte Nutzung von eigenen Werksbahnen.

Auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) beklagte die mit jedem Streiktag zunehmenden Logistikkosten. Viele Unternehmen seien auf Lkws umgestiegen, zum Teil auch auf Binnenschiffe, sagte ein Verbandssprecher in Berlin. Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer rechnet mit volkswirtschaftlichen Streikkosten von bis zu einer halben Milliarde Euro.

Bahnchef Rüdiger Grube plant laut einem Bericht der „Stuttgarter Zeitung“ eine neue Initiative zur Lösung des Tarifkonflikts mit der Lokführergewerkschaft GDL. Er wolle die nächste Stufe zünden, sagte Grube nach Angaben des Blattes am Donnerstagabend in Esslingen. Der bisher längste Bahnstreik in der Geschichte der Bundesrepublik soll am Sonntag planmäßig zu Ende gehen. Dabei werde es nach Einschätzung des Konzerns keine Probleme geben. Alle Strecken seien offen und befahrbar, bestätigte eine Sprecherin von DB Netz am Freitag in Frankfurt.

Quelle: marketSTEEL

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