Hochleistungs-Erodierdrähte für eine effiziente Produktion

von Alfons Woelfing

Der Drahthersteller Berkenhoff, Pionier in der Funkenerosion bei beschichteten Drahtelektroden, hat seine Erodierdraht-Reihe topas plus erweitert. Die Typen topas plus H 2.0 und topas plus V sind für hohe Schneidgeschwindigkeiten ausgelegt und können auch Werkstücke über 100 mm Höhe präzise bearbeiten.
 
Drahterodieren ist ein Präzisionsschneidverfahren für metallisch leitende Werkstücke. In einer Erodiermaschine sind das zu bearbeitende Werkstück und das Werkzeug, ein Erodierdraht, über einen Impulsgenerator miteinander verbunden. Die von ihm erzeugten Spannungsimpulse verursachen Funken, die Material vom Werkstück ablösen. In den Schneidspalt zwischen Draht und Werkstück wird kontinuierlich Dielektrikum gespült, um das abgetragene
Material abzutransportieren und den thermisch beanspruchten Draht zu kühlen. Moderne Erodiermaschinen arbeiten mit immer leistungsstärkeren Impulsgeneratoren, so dass kürzere Bearbeitungszeiten und somit eine hohe Produktivität möglich sind. Um die Leistungsfähigkeit voll nutzen zu können, sind Hochleistungs-Erodierdrähte nötig.
 
topas plus H 2.0 und topas plus V
 
Die Hochleistungs-Erodierdrähte topas plus H 2.0 und topas plus V bestehen im Kern aus Messing und haben eine Messingbeschichtung, die wegen ihres erhöhten Zinkanteils die Schneidleistung steigert und die thermische Belastbarkeit des Drahtes erhöht. Mit Blick auf deren Beschichtungsgefüge werden diese Erodierdrähte auch als Gamma-Phasen-Drähte bezeichnet.
 
Mannlose Fertigung möglich
 
Die beiden Drahttypen haben eine hohe thermische Belastbarkeit und eine Zugfestigkeit von 800 MPa. Wegen der damit verbundenen hohen Steifigkeit eignen sie sich sehr gut für Erodiermaschinen, die einen gerichteten Erodierdraht zum Einfädeln benötigen. Im Falle eines Drahtbruchs ist eine automatische Einfädelung garantiert. Dies ist wichtig, wenn die Maschinen auch nachts ohne Bediener arbeiten.
 
Hohe Werkstücke bearbeiten
 
Die thermische Belastbarkeit der beiden Drahttypen macht es möglich, dass Werkstücke mit großer Schnitthöhe bearbeitet werden können. Höhen von bis zu 100 mm, in speziellen Fällen sogar von bis zu 1.000 mm sind präzise bearbeitbar. Insbesondere bei ungünstigen Spülbedingungen wird im Vergleich zu anderen Drahttypen eine deutliche Leistungssteigerung erzielt.
 
Unterschiede
 
Die Unterschiede zwischen den beiden Drahttypen liegen vor allem in der Beschichtung und damit in der Schneidleistung. Der topas plus H 2.0 kann anstelle von blankem Messingdraht eingesetzt werden und erbringt bei gleichen Einstellparametern eine Produktivitätssteigerung von bis zu 25 %. Bei angepassten Parametern ist sogar eine bis zu 35 % höhere Schneidleistung möglich. topas plus H 2.0 eignet sich für Anwendungen mit bis zu 5 Schnitten.
 
Mit dem topas plus V sind gegenüber dem topas plus H 2.0 mindestens 10 % mehr Schneidleistung erreichbar. Gegenüber blankem Messingdraht kann die Schneidleistung sogar um bis zu 45 % gesteigert werden. topas plus V ist prädestiniert für Anwendungen mit bis zu 4 Schnitten.
 
Anwendung
 
Im Vordergrund steht für Berkenhoff die Steigerung der Produktionseffizienz beim Kunden. Die Hochleistungs-Erodierdrähte topas plus H 2.0 und topas plus V sind für die Bearbeitung von Werkzeugen, Formen und Maschinenelementen vorgesehen, bei denen Produktivität eine große Rolle spielt. Typische Teile sind Extrudierformen, beispielsweise für Komponenten von Kunststofffenstern und Formteile großer Zahnräder.
 
Quelle und Vorschaufoto: Berkenhoff GmbH

Zurück