Hippotherapie mit Roboter statt Pferd
von Angelika Albrecht

Patientinnen und Patienten nach einer schweren Erkrankung durch therapeutisches Reiten wieder mobiler und unabhängiger machen: Das ist das Ziel der sogenannten Hippotherapie. Mit Hilfe von innovativen Technologien und Robotik ist das nun auch ohne Pferde möglich.
Beschwerden lindern, Mobilität verbessern
Der Patient sitzt dabei auf einem ergonomischen Sitz, der einem Sattel nachempfunden ist und muss aktiv auf die Roboterbewegungen reagieren. Dieses Training hilft dabei, den Rumpf zu stabilisieren, das Becken zu mobilisieren, Spasmen zu reduzieren und das Gleichgewicht zu verbessern. Zudem kann durch Muskelstimulation eine sogenannte Neuroplastizität im Gehirn induziert werden, was dabei hilft, verlorene motorische Funktionen neu zu erlernen.
So können Patientinnen und Patienten beispielsweise nach Schlaganfällen oder Schädel-Hirn-Traumata oder bei schweren Erkrankungen wie Multipler Sklerose wieder mobiler werden. Auch bei Beckenbodenschwäche oder Inkontinenz können sich die Beschwerden verbessern.
„Durch die exakte Nachbildung der Bewegungsimpulse eines Pferdes können wir mit hirob gezielt motorisches Lernen durch sensorische Stimulation und Aktivierung zentralnervöser Steuerungsprozesse fördern. Damit ergänzt hirob optimal das therapeutische Spektrum in der neurologischen und muskuloskelettalen Rehabilitation um eine standardisierbare, evidenzbasierte Methode“, sagte Lara Leutgeb, wissenschaftliche Mitarbeiterin von intelligent motion.
Roboter-Hippotherapie, direkt einsetzbar und individuell angepasst
Normalerweise werden bei der Hippotherapie die Patienten zuerst an die Tiere gewöhnt und unter Aufsicht sicher auf das Pferd gesetzt. Im Schritttempo werden die Erkrankten geführt, die Bewegung des Pferdes wirkt sich positiv auf Balance, Motorik und Bewegungsabläufe aus. Die Roboter-Hippotherapie bringt diese Vorteile direkt zu den Patientinnen und Patienten in die Reha-Behandlung in Krankenhäuser, Reha- und Physiotherapie-Zentren – dank innovativer Technologie.
"Am meisten begeistert mich hirob durch seine schnelle Transfer- und Setup-Zeit. hirob kann sehr rasch und genau an den Patienten angepasst werden. Wir können bereits in der Frühphase mit der Therapie beginnen, da die Geschwindigkeit und Auslenkung der Bewegung entsprechend den Bedürfnissen des Patienten angepasst werden können", sagt Dr. Andreas Mayr, Leiter Therapie im Landeskrankenhaus Hochzirl.
Quelle und Vorschaubild: KUKA Aktiengesellschaft