Henrik Adam für weitere zwei Jahre als EUROFER-Präsident bestätigt

von Hubert Hunscheidt

Die Europäische Stahlvereinigung EUROFER hat am 20. November 2025 in Brüssel ihren neuen Vorstand gewählt. Dabei wurde Dr. Henrik Adam, Executive Chairman von Tata Steel Netherlands Holding BV und Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh, für weitere zwei Jahre als Präsident bestätigt. Adam führt EUROFER seit November 2023 und war zuvor bereits vier Jahre lang Vizepräsident. Mit seiner langjährigen Erfahrung – unter anderem als früherer Vorsitzender von WorldAutoSteel – steht er für Kontinuität und Stabilität in einer entscheidenden Phase für die Branche.

Nach seiner Wiederwahl betonte Adam die Notwendigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Transformation gleichzeitig voranzutreiben. Die Stahlindustrie bilde das Rückgrat zentraler Wertschöpfungsketten und sei unverzichtbar für Schlüsseltechnologien wie Automobil, erneuerbare Energien und Infrastruktur. Eine starke europäische Stahlindustrie sei daher ein fundamentales Element industrieller Souveränität und geoökonomischer Resilienz.

Adam unterstrich seine Bereitschaft, gemeinsam mit der Europäischen Kommission an den wichtigsten industriepolitischen Prioritäten zu arbeiten. Dazu zählen die schnelle Verabschiedung handelspolitischer Schutzmaßnahmen gegen globale Überkapazitäten, das Schließen der CBAM-Schlupflöcher zur Vermeidung von Carbon Leakage, die Senkung hoher Energiepreise zur Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit, die Stärkung der Nachfrage nach „grünem“ europäischem Stahl sowie die Sicherung der Schrottverfügbarkeit und der Recyclingkapazitäten in der EU.

EUROFER-Generaldirektor Axel Eggert begrüßte die Wiederwahl und hob die Bedeutung einer stabilen Führung hervor. Adam stehe für eine klare strategische Ausrichtung in einer der anspruchsvollsten Phasen der europäischen Stahlgeschichte. Gemeinsam mit EU-Kommission, Europäischem Parlament und Mitgliedstaaten gelte es nun, die Maßnahmen des Steel and Metals Action Plan konsequent umzusetzen und die Dekarbonisierung des Sektors voranzutreiben. Europe könne nur mit einer starken Stahlindustrie stark bleiben, so Eggert.

Quelle: EUROFER / Foto: marketSTEEL