Handelskonflikte der Welt machen Geschäft immer schwieriger

von Hubert Hunscheidt

"Die Herausforderungen beginnen schon vor der Haustür", kommentiert DIHK-Präsident Eric Schweitzer eines der Kernthemen der Untersuchung, die auf den Erfahrungsberichten von Außenwirtschafts-Experten in den 79 Industrie- und Handelskammern (IHKs) basiert: "Erstmals seit Gründung der Europäischen Union will mit dem Vereinigten Königreich ein EU-Mitglied den Europäischen Binnenmarkt verlassen – möglicherweise sogar ohne einen geordneten Übergang." Damit könne über Nacht ein zollrechtliches Verhältnis zum Vereinigten Königreich entstehen wie zu Kambodscha oder der Mongolei, warnt Schweitzer. Neben dem Brexit schlage in der Beratungs- und Leistungspraxis der IHKs aber auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China immer stärker durch.
 
Entsprechend steigt dem Außenwirtschafts-Report zufolge die Nachfrage nach wirksamen Hilfsmitteln gegen immer höhere Zollhürden. So ist die Zahl der von den IHKs ausgestellten Ursprungszeugnisse im vergangenen Jahr auf das Rekordhoch von 1,43 Millionen gestiegen. Diese Dokumente ermöglichen den Unternehmen gegenüber den Zollbehörden im In- und Ausland einen glaubhaften Nachweis, wo etwa die wesentliche Wertschöpfung ihrer Produkte erfolgt ist. Sie wirken somit wie eine Art "Anti-Zoll-Pille" und können vor potenziellen Strafzöllen schützen.
 
Schweitzer: "Gerade in einem so schwierigen Marktumfeld wie derzeit sind die IHKs mit ihren jährlich mehr als 530.000 Beratungen erste Ansprechpartner für auslandsaktive Unternehmen." Die IHK-Organisation greife die Anliegen aus der Wirtschaft auf und setze sich mit konkreten Vorschlägen für die Unternehmen ein, berichtet der DIHK-Präsident. "Dazu gehört in diesem Jahr insbesondere die Stärkung der Welthandelsorganisation WTO und die Modernisierung und bessere Nutzung von EU-Handelsabkommen gerade für mittelständische Betriebe."
 
Quelle: DIHK / Vorschaufoto: marketSTEEL

Zurück