Höhere globale Kupferproduktion, aber Nickel schwächelt

von Angelika Albrecht

Satellitendaten zufolge haben die Kupferhütten weltweit ihren Betrieb im Juli weiter hochgefahren. Der aus den Daten (die etwa 80-90% der weltweiten Kupferproduktion umfassen sollen) berechnete Diffusionsindex stieg auf 46,8 Punkte, nachdem er im April noch bei einem 2-Jahres-Tief von 44 Punkten notiert hatte. Die Commerzbank weist jedoch darauf hin, dass ein Wert unter 50 bedeutet, dass der Betrieb der Kupferhütten unter dem Durchschnitt der vorherigen 12 Monate liegt. Das sei erstaunlich meint die Commerzbank, vor allem angesichts der Tatsache, dass die International Copper Study Group einen Zuwachs der Primärproduktion von rund 8% gegenüber Vorjahr für die ersten fünf Monate des Jahres ausgewiesen hat, aus dem sich wiederum ein Angebotsüberschuss in Höhe von immerhin 287 Tsd. Tonnen ergab. Als Wachstumstreiber nannte die ICSG neben der DR Kongo China.
Die Aktivitätsdaten deuten nun aber auf eine deutliche Abschwächung der Produktion beim Top-Produzenten China hin. Der entsprechende Index fiel im Juli um 10,9 auf 44,8 Punkte und verzeichnete damit den stärksten Rückgang seit dem ersten Quartal 2022. Dazu passen auch die heute Morgen von Chinas Zollbehörde gemeldeten Kupfererzimporte im Juli: Sie sind den zweiten Monat in Folge gefallen, und zwar gegenüber Vormonat um gut 7%, und lagen damit erstmals seit Oktober 2022 unter 2 Mio. Tonnen. Allerdings soll sich die Schmelzaktivität in China zum Ende des Monats dank höherer Preise und Gebühren für die Schmelzen wieder erholt haben.

Index für Nickel mit 40,0 Punkten auf dem niedrigsten Niveau seit einem Jahr

Der entsprechende Index für die weltweite Nickelproduktion fiel derweil im Juli den achten Monat in Folge und markierte mit 40,0 Punkten das niedrigste Niveau seit einem Jahr. Dies passt zu den Entwicklungen der Lagerbestände an der LME wie auch SHFE, die auf weiterhin überaus niedrigen Niveaus notieren. Eine starke Minenproduktion in Indonesien gekoppelt mit einem seit vergangenem Jahr deutlich gefallenen Nickelpreis hätte einen Lageraufbau eigentlich begünstigen sollen. Dass dies bislang nicht in nennenswertem Umfang passiert ist, dürfte mit der schwachen Metallverarbeitung zu erklären sein. Dies bestätigten jüngst auch die Zahlen der International Nickel Study Group, die das Wachstum bei der Raffinadeproduktion zuletzt hinter die Nachfrage zurückfallen sah.

Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

 

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