Green Steel jetzt: Industrie kann CO₂-Fußabdruck sofort senken
von Hubert Hunscheidt

Die Industrie steht am Scheideweg: Während regulatorische Vorgaben und gesellschaftliche Erwartungen wachsen, steigen zugleich die Anforderungen an wettbewerbsfähige, klimafreundliche Produktion. Der Schlüssel liegt im Werkstoff, der in fast allen industriellen Prozessen steckt: Stahl. Der CO₂-intensive Werkstoff kann zum Klimakiller – oder zum Klimaretter werden. Denn es gibt ihn bereits: Green Steel, produziert über die Elektrolichtbogenofen-Route (EAF).
Anders als die klassische Hochofenroute ist die EAF-Technologie bereits heute marktreif, klimafreundlich und verfügbar – und sie eröffnet der gesamten Industrie die Chance, ihren CO₂-Fußabdruck deutlich zu reduzieren, ohne auf neue Technologien oder Pilotprojekte warten zu müssen.
Industrieübergreifender Hebel für Emissionsreduktion
Von der Automobilindustrie über den Bau, Maschinen- und Anlagenbau, die Elektrotechnik bis zur Verpackungsindustrie – Green Steel ist ein direkter Hebel zur Dekarbonisierung der Lieferkette. Wer heute auf Green Steel setzt, verbessert sofort die CO₂-Bilanz seiner Produkte. Dabei ist insbesondere die Swiss Steel Group ein Vorreiter: In all ihren Werken – in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, den USA und Kanada – wird Stahl konsequent über die EAF-Route hergestellt.
Mit der Qualität Green Steel als Engineering Steel bietet das Unternehmen zum Beispiel einen Werkstoff, dessen CO₂-Footprint im Gruppendurchschnitt bis zu 81 % unter dem globalen Durchschnitt liegt – sofort verfügbar, zertifiziert und in industriellem Maßstab.
Jetzt investieren – in Europas industriellen Vorsprung
Diese Transformation braucht Rückenwind. Während Milliarden in die (noch nicht ausgereifte) Umrüstung der Hochofenroute fließen, sollten gezielt auch Investitionen in bestehende klimafreundliche Technologien in Deutschland und Europa erfolgen. Die EAF-Technologie ist skalierbar, emissionsarm und nutzt die Vorteile des europäischen Strommixes.
Was jetzt gebraucht wird, sind gezielte Impulse für:
– den Ausbau von Grünstromversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen
– die Förderung von Innovationen im Recycling und bei Sekundärlegierungen
– faire Wettbewerbsbedingungen zwischen den Technologierouten
Denn auch die EAF-basierte Produktion steht vor Investitionen in effizientere Öfen, CO₂-sparende Einsatzstoffe (z. B. Ersatz von fossiler Kohle durch rezyklierte Materialien) und in neue Netzstrategien. Ein Gleichgewicht bei der Förderung ist überfällig – insbesondere, da die EAF-Route sofort messbare Ergebnisse liefert.
Innovation & Kreislaufwirtschaft: Green Steel aus Europa
Die Swiss Steel Group geht diesen Weg konsequent. Über 1,5 Millionen Tonnen Stahlschrott wurden allein 2024 recycelt – ein wesentlicher Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Mit einem langfristig angelegten Forschungsprojekt des Unternehmens entstehen zukünftig zudem Sekundärlegierungen aus Batterien, Katalysatoren und weiteren industriellen Abfällen. Ziel ist das weltweit erste zirkuläre Stahlwerk, das unabhängig von Primärlegierungen produziert.
Anerkannt & ausgezeichnet
Für ihr Engagement wurde die Swiss Steel Group jüngst mit der Goldmedaille des EcoVadis-Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen ausgezeichnet. Zudem ist das Unternehmen Mitglied der Science Based Targets Initiative (SBTi) und des Carbon Disclosure Project (CDP). Beide Organisationen zeichneten Swiss Steel 2024 mit Höchstnoten als eines der wenigen Stahlunternehmen weltweit aus, die transparent, messbar und ambitioniert an der Umsetzung klimarelevanter Ziele arbeiten. 2024 wurde es zudem mit dem Gewinn des Deutschen Nachhaltigkeitspreises geehrt – eine der wichtigsten europäischen Auszeichnungen dieser Art.
Fazit: Wer auf Green Steel setzt, reduziert Emissionen – sofort
Die Technologie ist vorhanden, der Stahl ist verfügbar, die Märkte sind bereit. Was jetzt zählt, ist das Signal: Die Industrie kann ihren CO₂-Footprint deutlich reduzieren – wenn sie auf sofort einsetzbaren Green Steel setzt. Und das nicht irgendwann, sondern heute. Es liegt an Wirtschaft und Politik, diesen Weg gemeinsam weiterzugehen – im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit Europas und des Klimaschutzes.
Quelle und Fotos: Swiss Steel Holding AG