Gold und Silber gefragt, Metalle im Angebotsüberschuss

Frankfurt/M. - Edelmetalle und Industriemetalle:

Gold und Silber weiter stark gefragt

Wie die Commerzbank mitteilt lag der Goldpreis am Freitag bei 1.720 USD je Feinunze, Gold in Euro notiert bei 1.550 EUR je Feinunze. Je nachdem, wie Trump auf das Nationale Sicherheitsgesetz Chinas für Hongkong reagiert, könnte Bewegung in die Preise kommen. Die anhaltende Unsicherheit sollte den Goldpreis in jedem Fall unterstützen.

Silber hat zuletzt gegenüber Gold Boden gut gemacht, wie am Gold/Silber-Verhältnis zu erkennen ist, das unter 100 gefallen ist. Silber ist laut Commerzbank derzeit stärker gefragt als Gold. Seit Anfang April, also seit Quartalsbeginn, sind den von Bloomberg erfassten Silber-ETFs 2.479 Tonnen zugeflossen. Dies entspricht einem Anstieg der Bestände um 12,3%, womit Silber in dieser Betrachtungsweise an Gold vorbeigezogen ist. Der Zuwachs der Gold-ETFs beläuft sich im selben Zeitraum auf 10,4%. Seit Jahresbeginn summieren sich die Zuflüsse in die Silber-ETFs inzwischen auf 3.786 Tonnen (+20%), was bald zwei Monaten der weltweiten Silberminenproduktion entspricht. Die Bestände liegen auf einem Rekordhoch von fast 22,7 Tsd. Tonnen. Der Silberpreis ist von seinem Tief Mitte März um fast 50% auf aktuell 17,5 USD je Feinunze gestiegen.


Industriemetalle: Metallmärkte ungewiss

Die Commerzbank berichtet von Statements und Beschlüssen des Nationalen Volkskongresses in China. Demzufolge will Premierminister Li Keqiang Chinas Wirtschaft auf einem stabilen Kurs halten. Die Regierung habe genug Reserven in ihrer Fiskal-, Geld- und Wirtschaftspolitik, um stützend einzugreifen. Das angekündigte Konjunkturpaket lag jedoch mit 5,5 Bio. CNY (entspricht 5,5% des Bruttoinlandsprodukts) niedriger als die erwarteten 10 Bio. CNY.

Außerdem verabschiedeten die Delegierten das umstrittene Nationale Sicherheitsgesetz für Hongkong. US-Präsident Trump hatte für diesen Fall bereits Sanktionen gegen China angekündigt. Die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China könnten das fragile Handelsabkommen zwischen beiden Ländern ins Wanken bringen. Die Commerzbank sieht hier negative Auswirkungen auf die Industriemetalle. Laut Commerzbank seien aber die Marktteilnehmer optimistischer und hoffen auf eine Erholung der Weltwirtschaft, nachdem in mehr und mehr Ländern die Corona-Maßnahmen gelockert werden. Derzeit sind fast alle Metallmärkte im Angebotsüberschuss, was aber laut Commerzbank von den Marktteilnehmern völlig ignoriert werde.

QuelleCommerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

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