Gold und Kupfer teurer, Nickelpreis gebremst

Frankfurt/M. - Wie die Commerzbank mitteilt ist der Goldpreis vorgestern trotz guter US-Konjunkturdaten deutlich auf 1.785 USD je Feinunze gestiegen, wo er auch gestern früh noch notierte. Der nächstfällige Futures-Kontrakt handelte erstmals seit November 2011 zeitweise sogar über der Marke von 1.800 USD. Hintergrund für den Preisanstieg bei Gold könnte zum einen daran liegen, dass der Fed-Vorsitzende Powell in einer Anhörung vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses sich besorgt über die langsame Wirtschaftserholung zeigte und äußerte, dass der Wirtschaftsausblick „außerordentlich unsicher“ sei. Einen zweiten Grund sieht die Commerzbank in der Warnung des führenden US-Virologen Fauci, dass die Neuinfektionen in den USA von derzeit rund 40 Tsd. auf 100 Tsd. pro Tag steigen könnten.

Bei den Industriemetallen ist Kupfer weiter im Aufwärtstrend, Nickel dagegen gebremst. Grund für die steigenden Kupferpreise könnte laut Commerzbank zum Teil die sich aufhellende Stimmung bei den kleineren und privaten Industrieunternehmen Chinas sein. Nach dem offiziellen Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) in China ist auch der von Caixin erhobene PMI im Juni besser ausgefallen als erwartet. Der ISM-Index in den USA dürfte zeigen, dass sich die Stimmung in der Industrie auch dort verbessert hat.

Laut Commerzbank steht zudem die chinesische Zentralbank kurz davor, die Zinssätze für die Kreditvergabe und Rediskontierung zu senken, um so die Kreditkosten für kleinere Unternehmen zu reduzieren. Die Marktteilnehmer nehmen dies zum Anlass, weiter Metalle zu kaufen und treiben damit deren Preise weiter nach oben. Bei Kupfer dürfte es sich dabei auch um technische Anschlusskäufe handeln, nachdem der Preis vorgestern die Marke von 6.000 USD je Tonne überwunden hatte. Gestern früh notierte er bereits bei knapp 6.100 USD auf dem höchsten Stand seit Ende Januar.

Etwas anders sieht es bei Nickel aus. Nickel hat nach Einschätzung der Commerzbank den starken Preisanstieg von Kupfer nur unterproportional nachvollzogen. In den letzten Wochen scheiterten mehrere Versuche, die Marke von 13.000 USD je Tonne zu überwinden. Gemäß Daten der International Nickel Study Group befand sich der globale Nickelmarkt in den ersten vier Monaten des Jahres deutlich im Angebotsüberschuss (53,9 Tsd. Tonnen). Zur gleichen Zeit im Vorjahr gab es noch ein Defizit. Im Gegensatz zu Kupfer scheinen die Marktteilnehmer bei Nickel die Lage realistischer einzuschätzen.

QuelleCommerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

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