Globale Bauxitversorgung kaum beeinträchtigt

London - Die weltweite Bauxit-Förderung wird voraussichtlich nur geringfügig von der vorübergehenden Einstellung der Minen aufgrund der COVID-19-Pandemie betroffen sein. GlobalData, ein führendes Daten- und Analyseunternehmen, geht davon aus, dass die globale Bauxit-Förderung bis 2020 voraussichtlich um 0,1% auf 344 Mio. t zurückgeht.

Die Produktion in Australien wird voraussichtlich 2020 sogar um 1,9% auf 107,2 kt steigen, was 31,2% der weltweiten Gesamtproduktion entspricht. Die Auswirkungen von COVID-19 in Australien, dem weltweit größten Bauxitproduzenten, waren begrenzt, da die Regierung wirksame Maßnahmen ergriffen hat, um die Ausbreitung des Virus in den Bergbauregionen einzudämmen. Rio Tinto, der größte Bauxit-Förderer in Australien, meldete im ersten Halbjahr 2020 eine Produktion von 24,8 Mio. t Bauxit - ein Plus von 8% gegenüber dem Vorjahr. Dies war hauptsächlich auf das Hochfahren  der Arum-Mine zurückzuführen.

Laut Vinneth Bajaj, Senior Mining Analyst bei GlobalData, ist in Indien, dem fünftgrößten Produzenten, der Bauxitabbau von der ersten 21-tägigen Sperrfrist des Landes ausgenommen worden. Infolgedessen wird die Bauxitproduktion des Landes 2020 voraussichtlich 6,5% höher liegen.

In China geht man davon aus, dass die Produktion des Landes in 2020 um 1,8% niedriger liegt, obwohl die Minen seit Mitte April wieder voll ausgelastet sind. In Brasilien dagegen ist vor allem der  Rückgang der Erzgehalte ein Schlüsselfaktor für einen prognostizierten Produktionsrückgang von 4,2% in diesem Jahr.

Die Verbreitung von COVID-19 hat große Auswirkungen auf kleine Bauxit produzierende Länder wie Indonesien, Jamaika, Russland, Kasachstan, Ghana und Guyana. Die Gesamt-Produktion dieser Länder wird voraussichtlich von 37 Mio. t im Jahr 2019 auf 33,8 Mio. t im Jahr 2020 zurückgehen. Diese Länder machten 2019 10,8% der weltweiten Bauxitproduktion aus, wobei der Anteil in 2020 voraussichtlich auf 9,8% sinkt.

Bajaj von GlobalData sagt: "Im Prognosezeitraum 2021–2024 wird die Produktion voraussichtlich mit einer jährlichen Wachstumsrate von 2,8% auf 387,4 Mio. t im Jahr 2024 wachsen, wobei Australien, Guinea und Indien die Hauptförderer sind. Die Gesamt-Produktion dieser drei Märkte wird voraussichtlich von 226,8 Mio. t im Jahr 2021 auf 258,8 Mio. t im Jahr 2024 steigen."

Zu den wichtigsten Projekten, die voraussichtlich im Prognosezeitraum ihren Betrieb aufnehmen werden, gehört das Kindia-Projekt in Guinea, das sich zu 100% im Besitz von Anglo-African Minerals befindet. Das Projekt wird voraussichtlich 2021 seinen Betrieb mit einem jährlichen verkaufsfähigen Produktionsvolumen von 5 Mio. t aufnehmen.

Darüber hinaus hat auch das Garafiri-Projekt, ebenfalls in Guinea, behördliche Zulassungen und Genehmigungen abgeschlossen. Das Projekt hat geschätzte Entwicklungsinvestitionen von 1,4 Mrd. USD und eine verkaufsfähige Produktionskapazität von 3 Mio. t pro Jahr. Der Bau soll 2021 beginnen. Die Produktion ist für das dritte Quartal 2022 geplant.

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Quelle: GlobalData Media Centre / Vorschaubild: Pixabay (clonart), Beitragsbild: GlobalData, Mining Intelligence Center