GIFA, METEC, THERMPROCESS, NEWCAST 2023: E-Mobilität: Stahl und Aluminium im intelligenten Materialmix

von Angelika Albrecht

Dass mit der E-Mobilität die Karten im Automobilmarkt neu gemischt werden, dafür ist Elon Musk mit Tesla ein prominentes Beispiel. Doch dass Newcomer den etablierten Autoherstellern ihr Totenglöckchen läuten, wird von Fachleuten bezweifelt. „Die Chinesen und Tesla haben lange nicht die Steigerung hinlegen können, die sie versprochen haben. Etablierte Produzenten wie VW, BMW, Mercedes und GM konnten sich in den Märkten sehr gut behaupten“, wie Franz-Josef Wöstmann als Leiter der VDI-Konferenz „Gießtechnik und E-Mobilität“ im Oktober in Bremen mit Blick auf die aktuelle Verkaufsstatistik belegen konnte.

Wöstmann, Abteilungsleiter Technologiefrüherkennung und Verwertung beim Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung – IFAM in Bremen, erinnert daran, dass noch 2019 Tesla scheinbar unangefochten mit 245 000 E-Fahrzeugen auf Platz 1 stand. Seitdem konnte der E-Autopionier seinen Absatz zwar um den Faktor vier auf rund 936 200 Fahrzeuge 2021 steigern, doch in der Zeit hat VW einen Sprung vom Mittelfeld bis fast an die Spitze geschafft und den Verkauf von 41 000 Fahrzeugen 2019 auf 762 000 hochkatapultiert.

„VW hat seinen Umsatz mit E-Fahrzeugen weltweit mehr als verzehnfacht, innerhalb von drei Jahren. Diesen Sprung hat auch ein Tesla nicht hinbekommen“, gibt Wöstmann zu bedenken. Auch weitere Etablierte wie BMW und Mercedes konnten die Produktion massiv erhöhen. Dabei müssen die alteingesessenen Unternehmen – anders als die Newcomer der E-Mobility – auch die etablierte Produktion im Auge behalten. Wie die Statistik der letzten Jahre aber zeigt, haben sie sehr gute Karten und holen bei den Absatzzahlen massiv auf oder überholen bereits.

Leichtbau: Intelligenter Materialmix mit Stahl und Aluminium

Doch auch Stahl, für die Karosserie im Volumenmarkt ohnehin der Werkstoff Nr. 1, kann seine Stellung behaupten. Und das nicht nur beim Elektroband, dem ohnehin unverzichtbaren Kernwerkstoff für E-Maschinen. Auch Premiumhersteller wissen um die Stärken neuer höchstfester Stähle, wie Porsche mit der Mischbauweise seines batterieelektrischen Sportwagens Taycan zeigt.

Warmumgeformte Stähle schützen die Fahrgastzelle mit A-Säule, B-Säule, Dachrahmen und Sitzquerträger. Als besonderes Highlight gilt der Stirnwandquerträger aus Mangan-Bohr-Stahl. Durch spezielle Fertigungsverfahren sind innerhalb des rohrförmigen Bauteils verschiedene Querschnitte realisiert. So wird höchste Festigkeit bei optimiertem Gewicht erreicht. Aus Aluminium-Druckguss gefertigt sind Federbeinaufnahme, Achsaufnahme und der hintere Längsträger. Das alles sind komplexe Bauteile mit Funktionsintegration, die also mehrere Bauteile bzw. Bauteilfunktionen zu einem einzigen zusammenfassen.

=> Den ausführlichen Artikel zu Stahl, Aluminium und e-Mobilität finden Sie HIER

Quelle und Vorschaubild: Messe-Düsseldorf GmbH  (Autor: Gerd Krause) / Foto: Constanze Tillmann

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