ThyssenKrupp zieht positive Zwischenbilanz

von Alexander Kirschbaum

Positive Entwicklung in den ersten neun Monaten

Der Vorstand des Industrie- und Technologiekonzerns geht davon aus, dass sich Bereinigtes EBIT, Jahresüberschuss sowie Free Cashflow vor Desinvestitionen im Geschäftsjahr 2014/15 deutlich verbessern werden. Grund für die Bestätigung der Jahresziele ist die gute operative Entwicklung in den ersten 9 Monaten wie auch im 3. Quartal des Geschäftsjahres 2014/2015. Im Berichtszeitraum konnte ThyssenKrupp Umsatz, Bereinigtes EBIT und Free Cashflow vor Desinvestitionen erneut deutlich steigern. „Die weitere Ergebnisverbesserung belegt die Fortschritte bei der Umsetzung der Maßnahmen zur Effizienz-Verbesserung. Wir etablieren eine Kultur der stärkeren Leistungssteigerung im Konzern“, so ThyssenKrupp Vorstandschef Dr. Heinrich Hiesinger.

In einem weiterhin anspruchsvollen gesamtwirtschaftlichen Umfeld erreichte der Auftragseingang in den ersten 9 Monaten 31,1 Mrd € und lag damit leicht über Vorjahr (31,0 Mrd €). Dabei profitierte der Konzern über Wechselkurseffekte von der globalen Aufstellung der Industriegütergeschäfte. Auf vergleichbarer Basis, das heißt währungs- und portfoliobedingt, war der Auftragseingang um 6 Prozent rückläufig. Ursache für diesen Rückgang waren niedrigere Werkstoff- und Stahlpreise sowie ein Großauftrag im Marineschiffbau im 1. Quartal des Vorjahres. Hinzu kommt vor dem Hintergrund der volatilen und rückläufigen Öl- und Rohstoffpreise eine zurückhaltende Auftragsvergabe im Anlagenbau.

Der Umsatz des Konzerns stieg in den ersten 9 Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7 Prozent auf insgesamt 32,2 Mrd € an (Vorjahr 30,1 Mrd €). Positive Wechselkurs- und Portfolioeffekte sowie das solide organische Wachstum im Komponenten- und Aufzugsgeschäft konnten die Effekte aus stark rückläufigen Werkstoff- und Stahlpreisen deutlich überkompensieren. Das Bereinigte EBIT der fortgeführten Aktivitäten stieg in den ersten 9 Monaten deutlich um 33 Prozent auf 1.261 Mio € (Vorjahr 945 Mio €). Das 3. Quartal hat dazu mit 539 Mio € beigetragen und sich gegenüber dem 2. Quartal um 33 Prozent verbessert. Haupttreiber dieser Verbesserung war die erfolgreiche Umsetzung der Effizienzsteigerungsmaßnahmen. Unterm Strich erwirtschaftete der ThyssenKrupp-Konzern in den ersten 9 Monaten einen Periodenüberschuss von 279 Mio € (Vorjahr 242 Mio €).

Der Free Cashflow vor Desinvestitionen verbesserte sich mit -499 Mio € in den ersten 9 Monaten um 446 Mio € gegenüber dem Vorjahreswert (Vorjahr -945 Mio €), blieb jedoch wie angekündigt noch deutlich negativ. Wesentliche Gründe hierfür sind laut dem Unternehmen der temporäre Anstieg des Netto-Umlaufvermögens, Zahlungsverschiebungen sowie ein niedrigerer Auftragseingang im Anlagen- und Schiffbau.

Die Netto-Finanzschulden des Gesamtkonzerns erhöhten sich im Berichtszeitraum um knapp 0,7 Mrd € auf 4,4 Mrd €. Grund für den Anstieg sind im Wesentlichen der negative Free Cash Flow und Währungseffekte. Gegenüber dem Vorquartal gingen die Netto-Finanzschulden um 0,2 Mrd € zurück. Das Eigenkapital verbesserte zum 30. Juni 2015 gegenüber dem Geschäftsjahresende 2013/2014 um gut 0,3 Mrd € auf 3,5 Mrd €.

Die Ziele für die Kernsteuerungsgrößen des Konzerns für das Geschäftsjahr 2014/2015 wurden bestätigt: Der Vorstand von ThyssenKrupp erwartet einen deutlichen Anstieg des Bereinigten EBIT auf 1,6-1,7 Mrd €. Dabei werden bis auf Steel Americas alle Geschäftsbereiche deutlich positive Beiträge erwirtschaften. Für den Jahresüberschuss erwartet der Vorstand ebenfalls eine deutliche Verbesserung (Vorjahr 195 Mio €). Der Konzernumsatz sollte im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen (Vorjahr 41,2 Mrd €).

Quelle: ThyssenKrupp AG   Vorschau-Foto: ThyssenKrupp AG

 

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