Geplanter Industriestrompreis soll Stahlstandorte in Deutschland entlasten
von Hubert Hunscheidt
                    
                
            Die Bundesregierung plant, ab dem 1. Januar 2026 einen subventionierten Industriestrompreis einzuführen, der vor allem energieintensive Branchen wie die Stahlindustrie deutlich entlasten soll. Vorgesehen ist ein Preis von rund 5 Cent pro Kilowattstunde, der für etwa 2.000 Unternehmen gelten und den Bund jährlich rund 1,5 Milliarden Euro kosten würde.
Nach Angaben von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche befinden sich die Gespräche mit der Europäischen Kommission über die beihilferechtliche Genehmigung in der finalen Phase. Die Förderung soll über den Klima- und Transformationsfonds (KTF) finanziert werden. Unternehmen, die vom günstigeren Stromtarif profitieren wollen, müssen mindestens 50 Prozent der eingesparten Mittel in Energieeffizienz und Nachhaltigkeit investieren. Der bürokratische Aufwand für den Nachweis soll dabei möglichst gering gehalten werden.
Ziel des Industriestrompreises ist es, die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Stahlhersteller zu sichern und Investitionen in klimafreundliche Produktionsprozesse zu ermöglichen. Die Maßnahme gilt als zentraler Bestandteil der Industriepolitik der Bundesregierung, um Standorte, Arbeitsplätze und Zukunftsinvestitionen zu sichern.
Ein wichtiger politischer Meilenstein steht kurz bevor: Am 6. November 2025 soll beim sogenannten „Stahlgipfel“ im Kanzleramt mit Bundeskanzler Friedrich Merz, mehreren Bundesministern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Industrie über die konkrete Ausgestaltung des Strompreisdeckels beraten werden.
Mit dem geplanten Industriestrompreis sendet die Bundesregierung ein Signal an die energieintensiven Industrien: Die Transformation hin zu grünem Stahl und klimafreundlicher Produktion soll nicht am Strompreis scheitern.
Quelle und Foto: marketSTEEL