Genehmigung für neues SSAB-Elektrostahlwerk in Luleå bestätigt

von Hubert Hunscheidt

Das schwedische Land and Environment Court of Appeal hat die Genehmigung für SSABs neues Elektrostahlwerk in Luleå bestätigt und damit die letzte rechtliche Hürde für eines der bedeutendsten Dekarbonisierungsprojekte der europäischen Stahlindustrie ausgeräumt. Bereits im Dezember 2024 hatte das Land- und Umweltgericht in Umeå dem Unternehmen die Erlaubnis für Bau und Betrieb der neuen Anlage erteilt, die die bestehende Hochofenroute vollständig ersetzen soll. Die neue EAF-basierte Produktion ermöglicht SSAB eine deutlich verbesserte Kostenstruktur und eine Reduktion der lokalen CO₂-Emissionen um bis zu 90 Prozent.

Gegen den ursprünglichen Beschluss war Berufung eingelegt worden, doch die Bestätigung durch das Berufungsgericht sorgt nun für endgültige Planungssicherheit. SSAB hatte bereits im Juni mit den ersten Arbeiten begonnen und Mitte September im Beisein der schwedischen Energieministerin Ebba Busch offiziell den Spatenstich gefeiert.

Laut SSAB beseitigt die Entscheidung letzte Unsicherheiten und schafft Klarheit für die weitere Umsetzung des Großprojekts. Carl Orrling, EVP und Chief Technical Officer, betonte, dass die neue Anlage nicht nur nahezu emissionsfreie Stahlproduktion ermögliche, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit durch ein attraktiveres Produktportfolio und höhere Flexibilität in der Auslastung steigere.

Das Gericht bestätigte außerdem, dass der Standort geeignet ist und dass Elektrostahlwerke den Anforderungen an die „Best verfügbare Technik“ entsprechen. Die Emissionsüberwachung wird künftig sowohl im Genehmigungsbescheid geregelt als auch der Aufsicht unterstellt. Für bestimmte Bereiche wird SSAB während einer Probephase nach Inbetriebnahme zusätzliche Untersuchungen durchführen.

Für SSAB bedeutet die endgültige Genehmigung, dass die Transformation am Standort Luleå wie geplant weitergeführt werden kann – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer nahezu CO₂-freien Stahlproduktion in Schweden.

Quelle und Foto: SSAB AB