Gelungene Fortsetzung der "METAL MEETS"-Reihe

von Hubert Hunscheidt

Marc Hartmann, Senior Partner bei B&C, eröffnete das Event, das mit hochinteressanten Vorträgen, spannenden Diskussionen und guten persönlichen Gesprächen stattfand. Dabei zeigte er auf, warum das Thema Klimaneutralität sicherlich eine der bedeutendsten Herausforderungen der nächsten 2-3 Dekaden für die Branche ist und formulierte die zentralen Fragestellungen, welche auch die Vorträge und Diskussion des Tages leiteten:

  • Stabile und bezahlbare technische Lösungen
  • Verfügbarkeit von ausreichend grüner, erneuerbarer Energie
  • Nachfrage nach grün erzeugten Metallen
  • Politische Rahmenbedingungen, die Pioniere auf dem Weg zur grünen Erzeugung ausreichend schützen
  • Fähigkeiten in der Unternehmensorganisation ein so großes Veränderungsprogramm zu begleiten und zu steuern

Den Einstieg machte Prof. Stefan Lechtenböhmer vom Wuppertal Institut, der aus volkswirtschaftlicher Sicht die Eckpunkte für die Stahlbranche auf dem Weg in die CO2-Neutralität abgesteckte und damit auch die erhebliche finanzielle Dimension dieser Transformation sowie die notwendigen politischen Rahmenbedingen herausstrich.

Danach nahm Dr. Herbert Eichelkraut, Ex-Geschäftsführer der HKM GmbH und aktuell der H.E.B., den Ball auf und zeigte die technischen und energetischen Rahmenbedingungen für die Transformation der Industrie auf. Er schloss seinen Vortrag mit einer interessanten These ab: Die Stahlindustrie sollte ein gemeinsames Projekt starten zum Aufbau einer gemeinsame Rohstoffbasis für DRI/HBI, denn die Versorgungssicherheit von DRI-Pellets in benötigter Qualität sind aus seiner Sicht nicht jeweils durch die einzelnen Player sicherzustellen.

Ergänzt wurden die technischen Rahmenbedingungen für die Transformation zur Klimaneutralität durch einen Vortrag von Dennis Becher, CEO der Enplify. In seinem Vortrag stellte Herr Becher die aktuellen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die Herausforderungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung dar.

Abgerundet wurde der Vormittag durch einen Perspektivwechsel auf die Kundenseite. Herr Oliver Santelli, CSO der GMH BU Mobility, nahm die Frage auf: „Green – Das Vertriebsargument heute und in Zukunft?“. Er arbeitete heraus, wie sich aus seiner Sicht die Nachfrage nach grünem Stahl in der Metallindustrie in den nächsten Jahren entwickeln und wie ein individueller Product-Carbon-Footprint als Instrument für das Pricing dienen wird.

Nach einer Networking-Mittagspause konnten die Tagungsteilnehmenden in einer Online-Panelstudie Ihre Sicht der Dinge auf die Frage „Wo steht die Metallindustrie heute auf dem Weg zur CO2-Neutralität?“ einbringen.

Hierbei wurde u.a. die Frage gestellt, wie weit bereits konkrete Pläne zur Erreichung der Klimaziele im eigenen Unternehmen vorliegen oder auch, ob die bestehenden Förderungsmöglichkeiten ausreichend sind:

  

In der anschließenden Paneldiskussion stellten sich die Herren Thomas Perterer (Vice President Operations, Lhoist Germany), Dr. Markus Oles (Head of Carbon2Chem, thyssenkrupp Steel Europe) und Dr. Jens Lauber (Leitung BU Colors, Tata Steel Europe) den Fragen von Marc Hartmann:

  • Wie kann der Weg zu Green Future in der Metallindustrie erfolgreich organisiert werden?
  • Was sind die Erfolgsfaktoren für die (Projekt)-Organisation des Transformationsprozesses?
  • Was kann und muss noch aus Pilotprojekten für die zukünftige Aufstellung eines „grünen“ Unternehmens gelernt werden?
  • Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf die erfolgreiche grüne Transformation?

Die Diskussionsrunde wurde durch eine lebhafte Teilnahme des Publikums unterstützt, wodurch B&C bestätigt wurde, mit der Auswahl des Themas „Green Future“ den richtigen Nerv getroffen zu haben.

Insbesondere wurde die Rolle der Mitarbeitenden auf dem Transformationsweg herausgestellt: Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass eine klare und offene Kommunikation gepaart mit der möglichst frühzeitigen Übertragung von Verantwortung für die Realisierung von Projekten besonders wichtig für den Erfolg der Transformation ist. Durch die Definition von messbaren Zielgrößen und begrenzten Projektlaufzeiten werden die Mitarbeitenden mitgenommen und können erkennbar Ihren Beitrag leisten.

Abgerundet wurde der Nachmittag mit einem Vortrag von Christian Germeroth, Partner bei B&C, der einen Managementansatz vorstellte, wie die Unsicherheiten auf dem Transformationspfad zur grünen Supply Chain erkannt und durch Einsatz von Simulation gemanagt werden können.

Quelle, Grafik, Foto: Bronk & Company GmbH

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