Führungswechsel bei Arcelor-Mittal Bremen: Rainer Böse folgt auf Thomas Bünger
von Hubert Hunscheidt

Der Stahlkonzern Arcelor-Mittal hat sich überraschend von Thomas Bünger getrennt. Nach nur einem Jahr an der Spitze des Bremer Stahlwerks muss Bünger seinen Posten räumen. Medienberichten zufolge sorgte vor allem sein Führungsstil für Unmut in der Belegschaft. Zusätzliche Irritationen entstanden durch ein Interview im Februar, in dem Bünger dem Standort Bremen eine faktische Bestandsgarantie aussprach – offenbar ohne vorherige Abstimmung mit der Konzernzentrale. Die Aussagen stießen auch bei Gewerkschaft und Betriebsrat auf Verwunderung.
Neuer Geschäftsführer wird Rainer Böse. Der 57-Jährige kennt das Werk gut und war bereits in verschiedenen Führungspositionen am Bremer Standort tätig. Er übernimmt nicht nur die Leitung in Bremen, sondern auch die Verantwortung für den Standort Eisenhüttenstadt. „Mit Rainer Böse haben wir einen erfahrenen Nachfolger gefunden, der mit dem Unternehmen eng vertraut ist“, teilte Arcelor-Mittal mit.
Das Bremer Stahlwerk gehört zu den größten seiner Art in Deutschland. Rund 3.300 Menschen arbeiten direkt bei Arcelor-Mittal Bremen. Eine Studie der Arbeitnehmerkammer Bremen beziffert die Zahl der direkt oder indirekt vom Standort abhängigen Arbeitsplätze allein in der Hansestadt auf rund 4.700 – bundesweit sind es demnach sogar etwa 19.000.
Betriebsrat und IG Metall begrüßten den Wechsel an der Spitze. In einer gemeinsamen Mitteilung heißt es, angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Branche sei klare Führung besonders gefragt. Auch Arcelor-Mittal dankte dem scheidenden Geschäftsführer für seinen Einsatz.
Quelle: Radio Bremen / Foto: ArcelorMittal Germany Holding GmbH