Fossile Brennstoffe verteuern Strompreis

von Alfons Woelfing

Wie die Commerbank berichtet, ist dafür eine massive Verteuerung der fossilen Brennstoffe, insbesondere von Kohle, und der CO2-Zertifikate ausschlaggebend. Sie ließ den Phelix Baseload (Grundlast, jeweils für das kommende Jahr) an der EEX in diesem Jahr um knapp 40 Prozent steigen.

Der restliche Rohstoffmarkt geriet angesichts der steigenden Risikoaversion und eines stärkeren US-Dollar gestern unter Druck, während der Brent-Ölpreis weiter auf 78 USD je Barrel stieg. Dabei lässt sich der Markt nicht einmal von den erneuten Sorgen um die Handelsbeziehungen zwischen den USA und den Exportregionen China und EU, die US-Präsident Trump über Twitter erneut auf seine Linie zu bringen versuchte, abschrecken. Zu groß ist wohl die Angst vor den kommenden Ölexporteinschränkungen des Iran, zu hoch der Respekt vor der OPEC, die die Preise unter Kontrolle zu haben scheint. So hat sich auch das Beobachtungskomitee der OPEC und Nicht-OPEC-Länder (JMMC) zufrieden gezeigt mit den jüngsten Entwicklungen am Ölmarkt, wobei das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage fundamental „gut" sei. Das nächste Treffen soll am 23. September stattfinden und den Grundstein für die Zusammenarbeit für den Rest des Jahres und das nächste Jahr legen. Darüber hinaus möchte das Komitee diese Kooperation formalisieren. Die disziplinierte Umsetzung der Produktionsquoten seitens führender Ölproduzenten hat in den letzten zwei Jahren zur Bereinigung des Ölmarktes von Überschüssen und zum Preisanstieg beigetragen. Deshalb sollte man diese Entwicklungen genau beobachten.

Bei den Industriemetallen ist der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) in China im August entgegen den Erwartungen leicht auf 51,3 gestiegen. Er hat damit den Rückgang der beiden vorangegangenen Monate gestoppt und bleibt im expansiven Bereich. Die chinesische Regierung hatte Ende Juli eine Reihe von fiskalpolitischen Maßnahmen beschlossen, um die Wirtschaft zu stützen. Auch hatte der Handelsstreit zwischen den USA und China offenbar zumindest in diesem Monat keine weiteren negativen Auswirkungen auf die Stimmung in der chinesischen Industrie. Der Handelsstreit spitzt sich nun aber wohl weiter zu. Denn US-Präsident Trump könnte schon nächste Woche neue Strafzölle auf Importe chinesischer Güter beschließen. Im Gespräch sind 200 Mrd. USD. Diese basieren auf einer Liste mit über 6.000 Produkten, die die US-Administration am 10. Juli präsentiert hat. Am 6. September läuft eine öffentliche Konsultationszeit dazu aus. Politikbeobachtern zufolge dürften die neuen Zölle danach eingeführt werden, möglicherweise auch schrittweise. China hat schon angedroht, in diesem Fall Zölle im Umfang von 60 Mrd. USD auf die Importe von US-Gütern einzuführen. Die Zollspirale würde sich also weiterdrehen. Die Metallpreise geben zum Wochenausklang ein gemischtes Bild ab. Im frühen Handel haben sie sich noch nicht für eine Richtung entschieden. Positive (China PMI) und negative Nachrichten (wahrscheinlich weiter eskalierender Handelsstreit) halten sich heute Morgen noch die Waage.

Quelle: Commerzbank AG / Vorschaufoto: marketSTEEL

 

 

 

Zurück