Für eine Entwarnung besteht nicht der geringste Anlass

von Hubert Hunscheidt

ZEW-Ökonom Friedrich Heinemann zur Inflationszahl im November 2022

Das Statistische Bundesamt hat die vorläufigen Ergebnisse zur Entwicklung der deutschen Inflationsrate im November 2022 veröffentlicht. Die am deutschen Verbraucherpreisindex gemessene Inflationsrate ist diesen Berechnungen zufolge leicht von 10,4 Prozent im Oktober auf 10,0 Prozent im November gefallen. Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim, erklärt dazu:

„Die Beruhigung der Energiepreise auf sehr hohem Niveau bremst die Inflation jetzt etwas ab. Für eine Entwarnung besteht dennoch nicht der geringste Anlass. Die Rückkehr zur Preisstabilität gemäß dem Zwei-Prozent-Inflationsziel der Europäischen Zentralbank ist weit und breit nicht in Sicht. Die Inflationsdynamik hat neben der Energie längst fast alle anderen Güter und Dienstleistungen im Warenkorb erfasst. Auch wenn die aktuellen Lohnabschlüsse keinen vollen Ausgleich für die sehr hohe Inflation bieten, werden sie den Kostendruck der Unternehmen hoch halten und eine Rückkehr der Inflation in Richtung Zwei-Prozent-Marke im nächsten Jahr nicht erlauben.“

Quelle: ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH / Foto: Fotolia

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