Eurofer-Präsident warnt vor anhaltender Überkapazität

von Hans Diederichs

Der europäische Stahlverband Eurofer veranstaltete am Donnerstag seinen sechsten Europäischen Stahltag unter dem Motto: "Building a Future as Strong as Steel". Gleichzeitig konnte Eurofer seinen vierzigsten Geburtstag feiern; eine gute Gelegenheit, auf die derzeitigen Herausforderungen der Stahlbranche hinzuweisen.

Eurofer-Präsident Geert Van Poelvoorde sagte: "Unsere Prioritäten liegen derzeit auf folgenden Punkten: Der Umgang mit Überkapazität, vor allem in China; die Modernisierung europäischer Handelsschutzmaßnahmen; China den Status einer Marktwirtschaft zu verweigern, bis sich das Land an europäische Standards angepasst hat; eine effektive und wettbewerbsfördernde Revision des EU-Emissionshandels und die Schaffung einer echten Kreislaufökonomie, die der Fähigkeit des Stahls zum 100-prozentigem Recycling Rechnung trägt."

Bisher keine Einigung über Reduktionen erzielt

Erst vor wenigen Tagen hatte die OECD auf einem Symposium auf die Gefahren der Überkapazität und die notwendigen Strukturanpassungen im Stahlsektor hingewiesen. Leider endete dieses OECD-Treffen ohne eindeutige Übereinkunft darüber, wie der globalen Überkapazität zu begegnen sei.

Van Poelvoorde wies darauf hin, dass die europäische Stahlindustrie sehr wohl wettbewerbsfähig sei, wenn der Weltmarkt nach fairen Gesichtspunkten geregelt werde. "Die Überkapazität in der Stahlerzeugung ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit", sagte der Eurofer-Präsident. Von den derzeit 700 Megatonnen Überkapazität in der Stahlproduktion befänden sich 400 Megatonnen alleine in China, so Van Poelvoorde.

Quelle: Eurofer; Vorschau-Bild: fotolia

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