EU-Kommission legt Konjunkturprognose für 2020 vor

von Hubert Hunscheidt

Die EU-Kommission prognostiziert in ihrer Konjunkturprognose vom 13. Februar 2020 für die gesamte Europäische Union einen leichten Wachstumsrückgang auf 1,4 Prozent in den Jahren 2020 und 2021. In der Herbstprognose 2019 wurde noch ein Rückgang auf 1,5 Prozent erwartet.
 
Für den Euroraum wird für 2020 und 2021 hingegen von einem stabilen Wachstum von je 1,2 Prozent ausgegangen. Das Wachstum in Deutschland wird mit je 1,1 Prozent im laufenden und kommenden Jahr leicht unter dem Euroraum-Wert gesehen.
 
Aus Sicht der Kommission wird die europäische Wirtschaft ihr moderates Wachstum fortsetzen – trotz schwieriger außenwirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Die stabile Entwicklung wird aufgrund eines soliden Lohn- und Beschäftigungswachstums sowie steigender Binnennachfrage erwartet. So sollen öffentliche Investitionen, insbesondere im Bereich Verkehr und digitaler Infrastruktur, sowie private Investitionen, primär im Bausektor, das gemäßigte Wachstum aufrechterhalten. Für das verarbeitende Gewerbe zeichne sich gemäß der Kommission eine Stabilisierung ab.
 
Jedoch werden diese Aspekte laut Kommission nicht für ein deutliche Wachstumssteigerung im Jahr 2020 sorgen, denn die Ungewissheit über die neue Partnerschaft mit Großbritannien bleibt bestehen und Handelsunsicherheiten durch die Streitigkeiten der USA mit China und der EU belasten die Weltwirtschaft weiter. Hinzu kommen wachsende geopolitische und soziale Spannungen im Nahen Osten und Lateinamerika.
 
Bezüglich der Inflationsprognose korrigierte die Kommission ihre Herbstprognose nach oben: Für den Euroraum werden für 2020 1,3 Prozent und für 2021 1,4 Prozent erwartet (statt der bisher prognostizierten 1,2 bzw. 1,3 Prozent). Für die gesamte EU wird von einem harmonisierten Verbraucherpreisindex von 1,5 Prozent ausgegangen.
 
Quelle: DIHK / Vorschaufoto: fotolia

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