EU im Kampf gegen globale Stahlüberkapazitäten

von Hubert Hunscheidt

Die EU hat zusammen mit 29 Mitgliedern des Global Forum on Steel Excess Capacity (GFSEC) die Staats- und Regierungschefs der G20 aufgefordert, sich mit den massiven globalen Überkapazitäten in der Stahlproduktion zu befassen. Diese Ministererklärung kommt vor dem virtuellen Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der G20 am 21. und 22. November in Riad. EUROFER begrüßt die Führungsrolle der EU und der Europäischen Kommission.

"Selbst die COVID-Pandemie hat die weltweiten Überkapazitäten in der Stahlindustrie nicht aufhalten können. 2020 ist, trotz der bestehenden Überkapazitäten für Stahl weltweit, mit einer Steigerung zu rechnen", sagte Axel Eggert, Generaldirektor der European Steel Association (EUROFER). "Nur die EU hat die Kapazität in den letzten zehn Jahren erheblich reduziert und die Produktion um über 22 Millionen Tonnen reduziert." Dieser Trend des Kapazitätsabbaus setzt sich 2020 fort. Doch der Stahlhandel in Drittländern führt zu Unternehmensschließungen und dem Abbau Tausenden Arbeitsplätzen in wettbewerbsfähigen und modernen Stahlunternehmen.

"Die COVID-Pandemie und die sich daraus ergebenden Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit haben in der gesamten Weltwirtschaft Schaden angerichtet. In Europa ging die Stahlnachfrage im zweiten Quartal 2020 um 25 % zurück – und die Produktion halbierte sich auf dem Höhepunkt der Beschränkungen im Vergleich zum normalen Niveau. Bis zu 45 % der europäischen Stahlbeschäftigten waren vorübergehend arbeitslos oder gingen in die Kurzarbeit. In der Zwischenzeit produzierten andere Regionen der Welt weiterhin Stahl und bauten ihre Kapazitäten weiter aus – Mengen, die mit ziemlicher Sicherheit auf den offenen Markt der EU abzielen werden, sobald die Nachfrage wieder anzieht", betonte Eggert.

Quelle: EUROFER / Vorschaufoto: marketSTEEL

 

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