EU-Emissionshandel: Umweltminister legen Position fest

von Alexander Kirschbaum

In der gestrigen Sitzung haben sich die EU-Umweltminister in Brüssel auf eine gemeinsame Position zur Ausgestaltung des EU-Emissionshandels ab 2021 geeinigt. So strebt der EU-Umweltrat an, den Anteil der Zertifikate, die versteigert werden, zu reduzieren. Vorgesehen ist eine Reduzierung um bis zu 2 Prozent pro Jahr. Im Gegenzug sollen einige energieintensive Industrien einen höheren Anteil kostenlos zugeteilter Emissionsrechte erhalten. Hier soll der Anteil um bis zu 2 Prozent steigen.

Hans Jürgen Kerkhoff zeigte sich heute enttäuscht über das Ergebnis. "Die existentielle Bedrohung für die Stahlindustrie in Deutschland und Europa ist nicht beseitigt", so der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Anders als vom Europäischen Rat vorgegeben, müssten in der Stahlindustrie nach dem Beschluss der Umweltminister auch die effizientesten Anlagen Zertifikate in erheblichem Umfang zukaufen. Gleichzeitig seien Maßnahmen beschlossen worden, mit denen der Zertifikatspreis in die Höhe getrieben werden soll. „Die Stahlerzeugung stößt bei der Reduzierung der CO²-Emissionen an naturwissenschaftliche Grenzen. Die Benchmarks müssen so festgelegt werden, dass sie technisch und wirtschaftlich erreichbar sind“, so der Verbandspräsident.

Über den Beschluss des EU-Umweltrates wird Ende März verhandelt. Dann müssen sich EU-Parlament, EU-Kommission und der Rat der Mitgliedstaaten einigen.

Quelle: marketSTEEL, Wirtschaftsvereinigung Stahl  Vorschau-Foto: Fotolia

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