Erneuter Corona-Winter bremst deutsche Wirtschaft aus

von Hubert Hunscheidt

Die Wirtschaftsleistung in Deutschland dürfte zum Jahresende 2021 leicht schrumpfen. „Die Lieferengpässe halten an und drosseln auch im Schlussquartal die Industrieproduktion“, sagt Simon Junker, DIW-Experte für die Konjunktur in Deutschland. „Hinzu kommt, dass die Sorgen in Zusammenhang mit der vierten Corona-Welle stark zugenommen haben und auch wieder viele kontaktintensive Dienstleister, etwa das Gastgewerbe, treffen. Zudem trübt die neue Variante des Corona-Virus aus Südafrika die Hoffnung auf schnelle Besserung“, so Junker. Dennoch wird der wirtschaftliche Schaden wohl nicht so verheerend ausfallen wie im vergangenen Winter, dank der Impfungen und weil viele Unternehmen sich auf einen Geschäftsbetrieb unter Pandemiebedingungen eingestellt haben.

Das Risiko spürbarerer Rückschläge steigt mit dem aufkeimenden Infektionsgeschehen allerdings täglich. So oder so dürfte der neuerliche Corona-Winter auch auf dem Arbeitsmarkt Spuren hinterlassen: Der Beschäftigungsaufbau wird wohl merklich ausgebremst und der zuletzt rasche Abbau der Kurzarbeit dürfte vorerst zum Erliegen kommen.

Die zunehmenden Knappheiten bei vielen Gütern fachen indes die Inflation vorübergehend noch an. Bis Jahresende verbleibt die Rate bei etwa fünf Prozent, bereits mit dem Jahreswechsel lässt der Preisdruck aber nach: In den Vorjahresvergleich rückt mit dem Januar 2021 wieder ein Monat, in dem die Mehrwertsteuer regulär bei 19 Prozent lag. Die Verzerrung der Inflationsrate durch die Mehrwertsteuersenkung in der zweiten Jahreshälfte 2020 verschwindet dann und die Inflationsrate fällt knapp einen Prozentpunkt niedriger aus.

Quelle und Grafik: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin)

 

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