EMAG-Technologie-Forum zur Revolution im Automobilbau

Salach - Stichworte wie „Elektromobilität“, „autonomes Fahren“ und „Big Data“ umreißen einen fundamentalen Wandel in der globalen Automobilindustrie, der mit weitreichenden Veränderungen in der Produktion einhergeht – und somit eine Großaufgabe für den dahinterstehenden Maschinenbau darstellt. Folgerichtig rückte die „digitale und elektrische Revolution“ in den Fokus beim diesjährigen Technologieforum von EMAG im Mai.

„Was sollten produzierende Unternehmen jetzt tun, um sich auf den Wandel richtig vorzubereiten?“ lautete eine der zentralen Fragen der zweitägigen Veranstaltung in Salach. Individuelle Antworten darauf lieferte ein riesiges Veranstaltungsprogramm inklusive einer Vielzahl von Sessions mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Maschinenbau.   

„Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“ Das hat der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupery einmal gesagt. Auch das diesjährige Technolologieforum von EMAG im Mai erfüllte diesen Anspruch, denn sehr vieles drehte sich ums „Möglich machen“:

Einerseits beschrieben hochrangige Experten aus Forschung und Wirtschaft in ihren Vorträgen den umfassenden digitalen Wandel, der die Automobilindustrie und andere Branchen erfasst hat. Dabei zeigten sie auf, welche Aufgaben daraus für die produzierende Industrie erwachsen. Andererseits stellten EMAG Experten bei zahlreichen Sessions neue Maschinenbaulösungen vor, die diesen Wandel in diversen Anwendungsbereichen vorantreiben. Zudem gab es Live-Maschinenvorführungen und eine umfassende „Themenwelt“.

Interessant war in diesem Zusammenhang auch das Konzept der Veranstaltung: Weil das Thema so viele Facetten hat und es keine „Generallösungen“ geben kann, setzten die Organisatoren auf einen hochflexiblen Ansatz: Die Gäste konnten sich aus parallel stattfindenden Sessions ein individuelles Programm zusammenstellen und sich darüber hinaus in einer großen „Themenwelt“ mit diversen Experten austauschen.

Eindrucksvolle Statements der Experten


Ein Highlight zu Beginn war die Keynote-Speech von Prof. Matthias Klingner, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme. Unter der Überschrift „Umweltzonen und Dieselfahrverbote“ führte er unter anderem aus, dass singuläre Dieselfahrverbote die Entwicklung der Elektromobilität nicht beschleunigen. Vielmehr gehe es jetzt darum, eine ganzheitliche Verkehrspolitik zu entwickeln. Dazu gehöre zum Beispiel auch eine intelligente Verkehrssteuerung, mit der sich Emissionen senken ließen. E-Mobilität brauche keine Fahrverbote, sondern eine neue Verkehrs-Infrastruktur, fasste Klingner zusammen.

Ähnlich interessant war der Vortrag von Prof. Michael Zäh, Inhaber des Lehrstuhls für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der TU München. Er machte deutlich, wie Werkzeugmaschinenbauer (und Anwender) von Big Data und digitalen Zwillingen profitieren können. Zäh plädierte dafür, dass Anwender beim Thema „Industrie 4.0“ zunächst gut abwägen und einzeln entscheiden, was für das eigene Unternehmen gut ist sowie dieses dann schrittweise umsetzen. Für den Maschinenbau gehe es momentan darum, die aktuellen Ansätze der Informatik zur KI (Künstlichen Intelligenz) in neue Produkte wie „Condition Monitoring“ und „Predictive Maintenance“ zu überführen, so Zäh.

Der zweite Tag des EMAG Technologieforums begann mit der Keynote Speech von Prof. Dr. Stefan Bratzel, Gründer und Direktor des Auto-Instituts „Center of Automotive Management“. Er beschrieb die „Mobilität der Zukunft“: Im Jahr 2030 würden nur noch 50 Prozent der Neuwagenzulassungen einen Verbrennungsmotor haben. Die Elektromobilität nehme also eine immer größere Rolle ein, so Bratzel. Ebenfalls wichtig ist aus seiner Sicht das Thema „Connectivity“, das wiederum zu neuen Funktionen im Auto führt: Als Kunde könne man verschiedene Dienstleistungen auf Abruf im Fahrzeug nutzen. Dazu kämen neue Mobilitätsdienstleistungen wie „Car as a Service“ mit denen sich die Geschäftsmodelle der Automobilindustrie radikal veränderten, so Bratzel. Letztlich gelte es für die Automobilindustrie, ein großes Know-how im Software-Bereich aufzubauen und Kooperationen mit Big-Data-Playern anzustreben.

Digitalisierung im Maschinenbau


Begleitet wurden diese und weitere Experten-Vorträge von einer Vielzahl von Sessions der anwesenden EMAG Experten. Sie berichteten unter anderem über die Digitalisierung von Werkzeugmaschinen, das Potenzial der additiven Fertigung, Turn-Key-Fertigungslösungen für neuartige E-Motor-Werkstücke und die Komplettbearbeitung von Antriebskomponenten durch Multitechnologie-Maschinen. Zumeist fanden drei dieser Sessions parallel statt. Die Gäste mussten sich also entscheiden und „ihren“ Tagesplan zusammenstellen.

Darüber hinaus gab es in der neuen Fertigungshalle von EMAG eine „Themenwelt“, in der weitere Maschinenbau-Experten über Innovationen rund um die Industrie 4.0, Virtual Reality, Fertigungssysteme und Elektromotorenfertigung informierten. Außerdem konnten die Gäste an einem Werksrundgang teilnehmen und die neueste Generation von Elektroautos Probe fahren – thematisch passend zum Anlass des Technologieforums.

Welches Fazit zieht EMAG nach Abschluss des zweitägigen Technologieforums? „Wir sind sehr angetan von der positiven Resonanz. Viele Gäste haben uns bestätigt, dass wir einerseits die richtigen Inhalte thematisiert haben – schließlich treiben die zahlreichen Facetten der Digitalisierung die Branche derzeit um und fordern die Produktionsplaner heraus. Andererseits haben wir jedem Gast die nötigen Freiräume geboten, um ‚seine‘ Herausforderungen zu besprechen. Wir sind überzeugt davon, dass wir unseren Kunden viele hilfreiche Inhalte und Anregungen vermitteln konnten“, sagt Friedemann Lell, Geschäftsführer EMAG Salach GmbH. „Vor diesem Hintergrund hat sich das innovative Format der Veranstaltung bewährt. Wir freuen uns bereits auf das nächste Technologieforum von EMAG.“

Quelle und BilderEMAG GmbH & Co.KG

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