Eisenerzpreise spürbar unter Druck
Frankfurt/M. - Wie die Commerzbank berichtet, fallen seit Dienstag die Eisenerzpreise spürbar. An der SGX in Singapur hat der Preis seit Dienstag um fast 7% nachgegeben. Vorgestern wurde hier der größte Tagesverlust seit März verzeichnet. An der DCE in Dalian ist der Preisrückgang genauso groß. Mit 117 USD (SGX) bzw. knapp 790 CNY je Tonne (DCE, umgerechnet 116 USD je Tonne) notieren die Preise aber weiterhin auf sehr hohen Niveaus.
Die Commerzbank vermutet, dass der Rückgang auf einen bevorstehenden Lageraufbau in China hindeutet. Vor einigen chinesischen Häfen hatten sich in den letzten Wochen Schiffe gestaut, die nicht entladen werden konnten. Dieser Stau hat sich nun aber aufgelöst und es sollte wieder mehr Eisenerz ins Land fließen.
Per Ende letzter Woche lagen laut Commerzbank in den chinesischen Häfen rund 119 Mio. Tonnen Eisenerz, die größte Menge seit fünf Monaten. Die Bestände werden bereits seit Mitte Juni aufgestockt, was die Preise bislang aber nicht beeinflusst hatte.
Neben dem Lageraufbau tragen offenbar auch höhere Eisenerzexporte aus Brasilien zum Preisrückgang bei. Gemäß Daten des Wirtschaftsministeriums wurden im September bislang 2,17 Mio. Tonnen Eisenerz pro Tag exportiert. Vor einem Jahr waren es demnach nur 1,52 Mio. Tonnen pro Tag.
Der weltgrößte Eisenerzproduzent aus Brasilien hatte schon im Juli eine höhere Produktion und damit auch höhere Exporte in der zweiten Jahreshälfte in Aussicht gestellt. Diese werden jetzt offenbar umgesetzt. Damit sollte nach Commerzbank-Vermutungen auch der noch bestehende Rückstand zum Vorjahr – in den ersten acht Monaten des Jahres hat Brasilien knapp 9% weniger Eisenerz ausgeführt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum – zu einem großen Teil aufgeholt werden können. Der seewärtige Eisenerzmarkt sollte nach Ansicht der Bank u.a. deswegen wieder besser versorgt sein, so dass die Eisenerzpreise weiter fallen sollten.
Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: fotolia