Eigenkapital der Unternehmen schmilzt durch Corona-Krise

von Hubert Hunscheidt

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie belasten zunehmend die Bilanzen der deutschen Betriebe. Das zeigt eine Sonderauswertung der aktuellen DIHK-Corona-Blitzumfrage unter mehr als 13.000 Unternehmen.

Demnach beklagen rund 40 Prozent der Betriebe einen Rückgang ihres Eigenkapitals. Rund 27 Prozent der Unternehmen kämpfen trotz vielfältiger staatlicher Hilfen mit Liquiditätsproblemen. 10 Prozent verzeichnen zunehmende Forderungsausfälle.

Diese Entwicklung trifft etwa Industrieunternehmen besonders hart, weil sie ihre kostenintensiven Produkte und Hochtechnologieinvestitionen häufig vorfinanzieren müssen. Engen sich in der aktuellen Situation die Spielräume für Vorfinanzierungen zu sehr ein, droht die Gefahr, dass Unternehmen sogar trotz vorhandener Nachfrage nach ihren Produkten ums Überleben kämpfen müssen. Darüber hinaus beschränken zunehmende Finanzierungssorgen die Möglichkeiten der Betriebe für Investitionen in den Aufschwung.

Vor allem kleineren Betrieben droht die Insolvenz

Über alle Branchen hinweg sieht sich derzeit jeder elfte der Befragten von einer Insolvenz bedroht. Mehr als 80 Prozent davon sind kleine Unternehmen mit weniger als 20 Mitarbeitern. Fast jeder zweite Betrieb, der eine Insolvenz befürchtet, gibt an, den Geschäftsbetrieb nur noch maximal drei Monate lang aufrechterhalten zu können. Im Großhandel sind es sogar 55 Prozent, im Einzelhandel 50 Prozent und im stark betroffenen Gastgewerbe 56 Prozent.

Quelle und Grafik: DIHK / Foto: fotolia

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