EFIP fordert ambitionierte und inklusive europäische Hafenstrategie
von Hubert Hunscheidt

Die Europäische Föderation der Binnenhäfen (EFIP) begrüßt die Entwicklung einer europäischen Hafenstrategie und fordert die politischen Entscheidungsträger auf, die Rolle der Binnenhäfen als entscheidende Wegbereiter für grüne Logistik, Klimaanpassung und strategische Mobilität vollständig zu integrieren.
EFIP, die 200 Binnenhäfen in 19 EU-Mitgliedstaaten und darüber hinaus vertritt, spricht sich für eine zukunftsorientierte Strategie aus, die den wesentlichen Beitrag der Binnenhäfen zum europäischen Grünen Deal, zum Clean Industrial Deal und zu den TEN-T-Zielen anerkennt.
Zentrale Empfehlungen der EFIP umfassen:
- Genehmigungsverfahren beschleunigen: Harmonisierte und beschleunigte Genehmigungsprozesse sind unerlässlich, um zeitgerechte Investitionen in die Infrastruktur zu ermöglichen.
- Verwaltungsaufwand verringern: Binnenhäfen – oftmals in öffentlicher Hand und klein bis mittelgroß – benötigen angemessene und verhältnismäßige Berichtspflichten im Rahmen der CSRD und verwandter Vorschriften.
- Zugang zu Fördermitteln verbessern: EFIP plädiert für die Einrichtung eines eigenen Fördertopfes innerhalb der „Connecting Europe Facility“ (CEF) für kleine und mittlere Projekte sowie für mehr Transparenz bei der Auswahl förderfähiger Vorhaben.
- Klimatische Resilienz stärken: Angesichts zunehmender Klimarisiken wie Dürren und Überschwemmungen muss die Hafenstrategie klare Leitlinien zur Anpassung an den Klimawandel und zur Stärkung der Resilienz enthalten.Militärische Mobilität und Sicherheit fördern: Binnenhäfen spielen eine zentrale Rolle in der europäischen Verteidigungslogistik. EFIP fordert eine frühzeitige Einbindung in die Planung dual-use-Infrastrukturen sowie klare Vorgaben zur Cyber- und physischen Sicherheit.
„Binnenhäfen sind bereit, ihren Beitrag zu Europas Zielen für ein grüneres, widerstandsfähigeres und sicheres Verkehrsnetz zu leisten. Aber wir können das nicht allein schaffen“, betont EFIP-Direktor Turi Fiorito. „Die neue europäische Hafenstrategie muss die Binnenhäfen einbeziehen und die notwendigen Werkzeuge, Finanzierungen und Flexibilitäten bereitstellen, um die bevorstehenden Herausforderungen zu bewältigen.“
Die Europäische Föderation der Binnenhäfen (EFIP) vereint nahezu 200 Binnenhäfen und Hafenbehörden in 18 EU-Ländern sowie in der Schweiz, Serbien und der Ukraine. EFIP setzt sich dafür ein, die Rolle europäischer Binnenhäfen als echte intermodale Knotenpunkte innerhalb der Transport- und Logistikkette zu stärken – als Schnittstellen von Binnenschifffahrt, Schiene, Straße und Seeverkehr.
Quelle: European Federation of Inland Ports“ (EFIP) / Foto: marketSTEEL