Edelmetalle: Flucht in den sicheren Hafen. Preise für Gold und Palladium springen auf Rekordhoch

von Angelika Albrecht

Der Goldpreis steigt zu Beginn der neuen Handelswoche erstmals seit August 2020 auf 2.000 USD je Feinunze. Dies ist ein Plus von 1,5%, nachdem der Preis schon am Freitag um knapp 2% gestiegen war. Gold in Euro gerechnet legt stärker um fast 2% zu, da der US-Dollar weiter aufwertet, und notierte gestern schon auf einem Rekordhoch von 1.847 EUR je Feinunze. Sowohl der Anstieg des Goldpreises als auch die Bewegung im EUR-USD-Wechselkurs spiegeln die hohe Risikoaversion der Marktteilnehmer wider. Diese kommt zudem in stark fallenden Aktienmärkten zum Ausdruck.

Die Lage in der Ukraine eskaliert immer weiter. Laut Commerzbankangaben hat sich Russlands Präsident Putin zudem dahingehend geäußert, dass die Wirtschaftssanktionen des Westens einer Kriegserklärung gleichkämen. Die Commerzbank geht deshalb davon aus, dass die Flucht der Anleger in den sicheren Hafen Gold vor diesem Hintergrund nicht nachlässt. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs haben am Freitag weitere Zuflüsse von knapp acht Tonnen verzeichnet; in der gesamten letzten Woche waren es fast 42 Tonnen.

Dass der US-Arbeitsmarkt wie am Freitag berichtet weiterhin sehr robust ist und im Februar viele neue Stellen geschaffen wurden, war nur eine Randnotiz. Da der Arbeitsmarkt immer enger wird und die Inflationsrisiken dadurch weiter steigen, wird die US-Notenbank Fed nächste Woche wohl die Zinsen anheben. Ein Zinsschritt von 25 Basispunkten sollte unseres Erachtens keine Überraschung mehr darstellen.

Der Palladiumpreis schoss gestern zeitweise um über 14% nach oben und markiert mit gut 3.440 USD je Feinunze ein neues Rekordhoch. Der Preis setzt damit nahtlos seine Rally von letzter Woche fort (+27%). Nach wie vor werden am Palladiummarkt mögliche Angebotsausfälle aus Russland eingepreist. Russland steht für 38% der weltweiten Palladiumproduktion. Lieferausfälle könnten nicht anderweitig aufgefangen werden, so dass der Markt droht, in ein großes Angebotsdefizit zu rutschen.

 

Quelle: Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

Zurück