Dunkle Wolken über den Industriemetallen

Frankfurt/Main - Es knirscht im Gebälk, sagt die Commerzbank: Schwache Konjunkturdaten dies- und jenseits des Atlantiks letzte Woche sowie zunehmende Spannungen zwischen den USA und China wegen des Coronavirus drücken auf die Stimmung der Marktteilnehmer und auf die Metallpreise. Nachdem der LME-Industriemetallindex Ende letzter Woche schon spürbar nachgegeben hat, starten die Metalle alle mit negativen Vorzeichen in die neue Handelswoche.

Kupfer fällt unter 5.100 USD je Tonne, Aluminium gibt weiter auf 1.475 USD je Tonne nach und Zink handelt um die Marke von 1.900 USD je Tonne. Die diese Woche zur Veröffentlichung anstehenden Daten werden nach Ansicht von Commerzbank Research nicht dazu beitragen, dass sich die Preise schnell erholen. Im Gegenteil, die chinesische Handelsbilanz zum Beispiel dürfte laut Commerzbank schwache Exporte Chinas zeigen, da das Coronavirus im April viele Länder rund um den Globus fest im Griff hatte und in diesen zahlreiche Lockdownmaßnahmen ergriffen wurden.

Darüber hinaus scheinen zum Beispiel die Kürzungen der Kupferproduktion in Chile nicht so gravierend zu sein wie zunächst angenommen. Daten des chilenischen Statistikinstituts INE zufolge ist die Kupferproduktion im März im Vergleich zum Vorjahr sogar um 4,2% gestiegen. Und die chilenische Kupferkommission erwartet, dass durch die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus nur rund 1% der Jahresproduktion verloren gehen könnte. Im letzten Jahr hat Chile gut 5,8 Mio. Tonnen Kupfer produziert. Das heißt also, es ist weiterhin reichlich Angebot vorhanden, nicht nur von Kupfer, während die Nachfrage in den meisten Ländern außerhalb Chinas noch am Boden liegt.

QuelleCommerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

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