Dreiländer-Kongress "Maschinenbau vorausgeDACHt"

von Alexander Kirschbaum

Der digitale Wandel macht an den Grenzen nicht Halt - umso wichtiger ist eine länderübergreifende Zusammenarbeit für die erfolgreiche Digitalisierung der Industrie. "Digitale Techniken und Dienste werden in allen Sektoren der Wirtschaft erhebliche Änderungen bringen. Gerade der Mittelstand erkennt zunehmend: Wir müssen diesen digitalen Wandel als Chance begreifen und die europäischen Kräfte bündeln, um im Wettbewerb mit den USA und Asien bestehen zu können", betonte EU-Kommissar Günther Oettinger zum Auftakt des ersten Dreiländer-Kongress "Maschinenbau vorausgeDACHt" in Salzburg.

Die Digitalisierung im Maschinenbau stand im Zentrum des Kongresses, zu dem die drei Industrieverbände VDMA (Deutschland), der Fachverband Metalltechnische Industrie (Österreich) und Swissmem (Schweiz) erstmalig eingeladen hatten. Denn gerade im deutschsprachigen Raum pflegen die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus seit langem eine intensive Zusammenarbeit, die mit den Veränderungen von Industrie 4.0 noch enger werden soll. VDMA-Präsident Carl Martin Welcker nannte dazu vier entscheidende Punkte um den digitalen Wandel in den Unternehmen zum Erfolg zu führen:

  • Industrie 4.0 muss in der Unternehmensstrategie fest verankert und die Konzepte von der Unternehmensleitung vorgedacht und vorgelebt werden,
  • Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen für den digitalen Wandel beständig weiterqualifiziert werden
  • Neue Geschäftsmodelle werden durch die intelligente Nutzung von Daten während des gesamten Produktlebenszyklus ermöglicht, die präzise auf die Wünsche des einzelnen Kunden zugeschnitten werden,
  • Unternehmen müssen sich frühzeitig um die Finanzierung der immer komplexer werdenden Industrie 4.0-Projekte kümmern.

"Unternehmen werden künftig auf zwei Strategien setzen müssen: Den Verkauf von hochtechnologischen physischen Produkten, ergänzt um die zugehörigen Daten als Produkt der Zukunft", resümierte der VDMA-Präsident.

Die Europäische Union wird diesen digitalen Wandel zusammen mit dem Partnerland Schweiz voranbringen, versprach EU-Kommissar Oettinger den Teilnehmern. Mehr als 500 Milliarden Euro werde die EU in den kommenden Jahren in den Ausbau der digitalen Infrastruktur investieren müssen, sagte er. "Unternehmer, die hochinnovativ sind, werden ihre Daten nur dann in die digitale Welt geben, wenn sie dort sicher sind. Das Vertrauen in die digitale Infrastruktur ist entscheidend. Dafür ist ein Höchstmaß an Cyber-Security nötig und das zu erreichen ist das Ziel der EU", betonte er.

Quelle: VDMA  Vorschau-Foto: Fotolia

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