DIHK: Darum lohnt sich der Markteintritt in Afrika für deutsche Unternehmen

von Angelika Albrecht

Das Interesse deutscher Betriebe an afrikanischen Märkten wächst. Im ersten Halbjahr 2023 stieg das bilaterale Handelsvolumen laut der deutschen Standortmarketing-Gesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,2 Prozent auf 31,8 Milliarden Euro. Immer mehr deutsche Unternehmen erkennen, dass Afrika eine relevante Option ist, wenn sie wachsen und diversifizieren wollen. Dennoch fällt einigen die Entscheidung für einen Markteintritt auf dem Kontinent schwer, denn dieser erfordert einen langen Atem und viel Mut. Neben diesen Herausforderungen gibt es aber auch eine Reihe von Gründen, die aktuell für Afrika sprechen.

Afrika ist jung: Fachkräfte gewinnen

Im Jahr 2050 werden 2,5 Milliarden Menschen in Afrika leben. Derzeit sind gut 60 Prozent der Bevölkerung jünger als 25 Jahre, das Durchschnittsalter liegt bei 18 Jahren. Dieser fortschreitende Trend bietet zum einen ein hohes Konsumpotenzial, zumal die Kaufkraft der Mittelschicht steigt. Zum anderen birgt er Chancen für den Arbeitsmarkt, denn schon 2030 soll Afrika die größte Erwerbsbevölkerung der Welt haben. Durch gezielte Investitionen in Aus- und Weiterbildung können sich deutsche Unternehmen qualifizierte Arbeitskräfte auf dem Kontinent sichern.

Afrika wächst: Bedarf an Technologien und Know-how decken

Der Internationale Währungsfonds prognostiziert, dass 2024 sechs afrikanische Staaten zu den zehn am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt gehören werden. Außerdem soll die Wirtschaftsleistung des Kontinents in den nächsten fünf Jahren im Mittel um mehr als vier Prozent zulegen. Afrikas Städte wachsen doppelt so schnell wie der weltweite Durchschnitt. Bis 2050 werden elf neue Megastädte entstehen. Damit steigt auch der Bedarf an Infrastruktur, Technologie und Know-how.

Afrika ist rohstoffreich und grün: Lieferketten diversifizieren, Potenziale nutzen

Der Kontinent ist reich an natürlichen Ressourcen und Rohstoffen. Afrika besitzt bedeutende Vorkommen an Kobalt, Platin, Diamanten und anderen seltenen Metallen und Mineralien. Effiziente Handelsbeziehungen können dazu beitragen, diese für deutsche Industrien besser zugänglich zu machen und die Abhängigkeit von anderen Märkten zu verringern.

Darüber hinaus birgt der afrikanische Kontinent enorme Potenziale für erneuerbare Energien, insbesondere mit Blick auf grünen Wasserstoff: Der Import des nachhaltigen Energieträgers kann in der Zukunft die heimische Industrieversorgung verbessern und die Treibhausgasreduktion beschleunigen.

Afrika ist digital: Von Innovationen profitieren

Digitale Innovationen treiben die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas voran. Die Technologie- und Start-up-Szene auf dem Kontinent wächst schnell. Deutsche Betriebe können von diesem Innovationsgeist profitieren, sei es durch Partnerschaften mit afrikanischen Technologieunternehmen, durch Investitionen in Start-ups oder durch Technologie- und Know-how-Transfer.

Beim Markteintritt sind Unternehmen nicht allein
 
Auch die Bundesregierung signalisiert, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Afrika wichtig und förderungswürdig ist. Dies wurde im November 2023 in Berlin beim G20 Investment Summit 2023 mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck sowie Staats- und Regierungschefs aus 18 afrikanischen Ländern deutlich.

Einen ersten Überblick über die Potenziale afrikanischer Märkte, Ansprechpartner und relevante Förderangebote der Bundesregierung bietet ein kostenloses Beratungsgespräch mit dem IHK-Netzwerkbüro Afrika . Direkten Kontakt zu Ansprechpartnern in afrikanischen Zielländern vermitteln die Deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) vor Ort. Und im Africa Business Guide von GTAI   auf dem die obigen Fakten weitgehend basieren, berichten deutsche Unternehmen aus erster Hand von ihren Erfahrungen in Afrika.

Quelle: Deutsche Industrie- und Handelskammer, DIHK Service GmbH Berlin  

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