Die nächste Generation an Roboterbiegern

von Hubert Hunscheidt

Roboter, die als Biegemaschinen effektiv und flexibel Rohre bearbeiten, sind schon seit geraumer Zeit in Fertigungszellen von Transfluid im Einsatz. Diese Biegesysteme waren von Beginn an in der Lage, ohne separate Programmierung Isometriedaten zu übernehmen und daraus Biegedaten zu generieren. Jetzt hat der Hightech-Maschinenbauer seine Roboterbieger in der nächsten Evolutionsstufe neu aufgesetzt und noch einmal verbessert. „Uns ging es darum, die Lösung noch einfacher nutzbar zu machen. Das betrifft die reduzierte beziehungsweise komplett wegfallende Programmierung", erläutert Transfluid-Geschäftsführerin Stefanie Flaeper. „Gleichzeitig ist es uns gelungen, die Flexibilität weiter zu steigern. Signifikante Verbesserungen waren bei den bereits hervorragend arbeitenden Roboterbiegern eine echte Herausforderung. Umso mehr freut es mich, dass es unserem Experten-Team gelungen ist."
 
Synchronisiert und kodiert
 
Bewährte Transfluid-Biegezellen mit zwei Robotern biegen lange Rohre von beiden Seiten. Dabei können die Rohre bereits mit Umformungen oder Verbindungssystemen versehen sein. Gerade Rohre lassen sich jedoch in einer Umformmaschine erheblich besser bearbeiten.
 
„Die beiden Roboter synchronisieren sich bei der Anwendung. Zusatzeinrichtungen, wie zum Beispiel Halte- oder Stützvorrichtungen, synchronisieren sich automatisch mit dem bearbeitenden Roboter. Über Kodierungen am Bauteil erkennen unsere Biegeroboter das Rohr, erzeugen die Bogenfolge und können auch verschiedene Radien und Durchmesser wählen", so Stefanie Flaeper. Insgesamt sind bis zu sechs verschiedene Rohrdurchmesser oder Radien einrüstbar.
 
Erweiterte Bearbeitung, größere Ausbringung
 
Mit der Neu- und Weiterentwicklung von Transfluid kann eine Fertigungszelle mit zwei Robotern inzwischen nicht nur an einem Rohr beidseitig biegen – jeder der beiden Biegeroboter kann auch eine unterschiedliche Geometrie bearbeiten. Damit ist das System sehr effizient nutzbar und hat eine wesentlich höhere Ausbringung. „Über unsere speziell entwickelte Software haben wir einen weiteren Meilenstein gesetzt, der Abläufe wesentlich einfacher macht. Denn aus Koordinaten werden Biegedaten erzeugt, ohne dass eine Programmierung am Roboter notwendig ist,", resümiert Stefanie Flaeper.
 
Biegen und Handling ohne aufwendige Programmierung
 
Die neue Generation von Biegerobotern bietet darüber hinaus ein noch sicheres Handling: Die Position, an der das Rohr am Magazin gegriffen wird, und die Position, an der das Rohr gegriffen wird, um es abzulegen, ist aus vorprogrammierten Werten abrufbar. Das heißt für den Anwender, dass nahezu keinerlei Programmierung des Biegeprogramms oder der Handling-Abläufe notwendig ist. Es wird einfach auf bereits hinterlegte Daten zurückgegriffen.
 
Auch ein vom Roboter abgelegtes, gebogenes Bauteil, bei dem es aufgrund großer Schenkellängen zu Kollisionsproblemen kommt, lässt sich problemlos bearbeiten. Denn der letzte Bogen ist am „schwebenden" Rohr unmittelbar über der Ablageposition umsetzbar.
 
Die gesamte Anlage wird über eine Biegemaschinensteuerung betrieben. Das hat den Vorteil, dass sowohl mit x, y ,z-Daten gearbeitet werden kann, als auch mit Längen und Biegewinkeln, so wie bei jeder konventionellen Biegemaschine.
 
Besondere Kenntnisse einer Roboterprogrammierung
 
sind nicht notwendig. Um Rüstzeiten so gering wie möglich zu halten, haben die Roboter inklusive der Zusatzachsen eine voreingestellte Rüststellung. Diese ermöglicht es dem Anwender, Rüstvorgänge auf kurzen Wegen zu erledigen. Die Roboter lassen sich nebeneinander an definierter Stelle positionieren. Per Tastendruck fährt die Anlage wieder zurück in die Grundstellung. Mit der neuen Generation an Roboterbiegern hat Transfluid die Möglichkeiten der Rohrbearbeitung noch einmal erweitert und effizienter gemacht.
 
 
 

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