Deutschlands Wirtschaft profitiert von stabilem Arbeitsmarkt

von Hans Diederichs

Die deutsche Wirtschaft expandiert solide, schreibt das Bundeswirtschaftsministerium in seiner aktuellen Lageeinschätzung für November. "Die Industrie spürt gegenwärtig einen gewissen Gegenwind, der vornehmlich von der Schwäche der Schwellenländer herrührt. Nach einer Anpassungsphase dürfte die Nachfrage nach industriellen Produkten aber wieder etwas zunehmen", so die Mitarbeiter des Ministeriums. Hier weitere Auszüge aus der aktuellen Beurteilung der Konjunktuu:

Die Bautätigkeit hat ihre ruhigere Gangart, die sie nach dem starken Winterhalbjahr eingeschlagen hat, bis zuletzt beibehalten. Das äußerst zuversichtliche Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe kündigt jedoch immer eindringlicher eine Belebung an. Die Konjunktur in den stärker binnenwirtschaftlich ausgerichteten Dienstleistungsbereichen ist demgegenüber beständig aufwärtsgerichtet. Eine wichtige Rolle für die insgesamt robuste binnenwirtschaftliche Entwicklung spielt nach wie vor der Arbeitsmarkt.

Die Entwicklung der Weltwirtschaft verlief im ersten Halbjahr wenig dynamisch. Die OECD hat daher im Economic Outlook vom November ihre Prognose für das Wachstum der globalen Wirtschaft für das Jahr 2015 um 0,2 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent und für das 2016 um 0,5 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent nach unten korrigiert. Die weltweite Industrieproduktion ist im August etwas gesunken.

In Deutschland hat sich die Industriekonjunktur im Verlauf des dritten Quartals dieses Jahres spürbar abgeschwächt. Sowohl Produktion als auch Umsätze waren im August und September rückläufig. Im Bereich der Vorleistungsgüter zeigt sich bereits seit Jahresbeginn eine rückläufige Produktion. Die Konsumgüterindustrie entwickelte sich im dritten Quartal ebenfalls schwach, was vor allem auf die Pharmabranche zurückzuführen war.

Der Bereich der Investitionsgüter stagnierte nahezu. Dabei wurde das schwache Quartalsergebnis im Maschinenbau durch positive Impulse aus der Kfz-Branche ausgeglichen. Auswirkungen aus dem VW-Skandal haben sich in den Zahlen des dritten Quartals noch nicht niedergeschlagen. Auf der anderen Seite haben sich die Geschäftserwartungen der Unternehmen verbessert. Insgesamt ist für die kommenden Monate mit einer eher verhaltenen Dynamik zu rechnen.

Quelle: BWMi; Vorschau-Foto: fotolia

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